Premieren
Monatsüberblick Dezember
Viel Sehenswertes: Weihnachtliches, Krimis, Komödien & eine Serie zur Vorgeschichte von "Dinner for One"
(tit.) Jahrelang war der Dezember kein guter Monat für die (deutsche) Fernsehfiktion. Seichte Weihnachtsfilme und Wiederholungen über Wiederholungen. Die gibt es zwar dieses Jahr genauso, aber auch jede Menge sehenswerter neuer Fernsehfilme, Reihen-Episoden und Serien. Das Fest der Feste naht: Christmas-Zauber first. Die weihnachtlichen Geschichten hatten zuletzt mit „Bach – Ein Weihnachtswunder“ (ARD, 2024), „Alle Jahre wieder“ (ARD, 2024), „Zitronenherzen“ (ZDF, 2024), „Winterwalzer“ (ARD, 2023) und „Wenn das fünfte Lichtlein brennt“ (ARD, 2021) echte Perlen im Programm. In diesem Jahr ragen zwei 90-Minüter aus dem „Unterm Tannenbau“-Genre heraus: „Prange – Man ist ja Nachbar“ (ARD, 10.12.), eine (Tragi-)Komödie, die zwar in der Weihnachtszeit spielt, aber ganz ohne Lametta-Zauber-Kitsch auskommt. Dafür sorgen Bjarne Mädel, Katharina Marie Schubert und Olli Dittrich! Auch „Dahlmanns letzte Bescherung“ (ZDF, 22.12.), sehr prominent besetzt, ist kein typischer Weihnachtsfilm; vielmehr nutzt Grimme-Preisträger Magnus Vattrodt die Festtagsstimmung, um die Geschichte clever mit einem Todesfall in Richtung eines doppelbödigen Whodunit-Kammerspiels zu lenken. „Eine fast perfekte Bescherung“ (ZDF, 14.12.), „Weihnachten im Olymp“ (ZDF, 25.12.) mit Millowitsch/Kròl und mit Abstrichen „Weihnachtsüberraschungen“ (ARD, 12.12.) sind durchaus liebenswert, sie stimmen ein wenig nachdenklich – und sie werden ihr Publikum finden.
Zwei nicht-weihnachtliche Highlights im Unterhaltungsfach sind die turbulente Heist-Komödie „Gar kein Geld macht auch nicht glücklich“ (ZDF, 8.12.) mit Katharina Wackernagel im Film ihres Bruders Jonas Grosch und in einer für sie perfekten Rolle, und das lockere Drama „Mit Herz und Hilde“ (ARD, 5.12.), ein versöhnliches, subtextreiches Plädoyer für mehr Gemeinschaft, das Sequel von „McLenBurger – 100% Heimat“, mit einer großartigen Steffi Kühnert. Die Botschaften der meisten dieser Filme besitzen etwas Märchenhaftes – wer Märchen pur genießen will, muss sich dieses Jahr mit Wiederholungen zufriedengeben. Vom ARD-Motto „Sechs auf einen Streich“ ist nur „ein Streich“ geblieben: „Das Märchen vom Schwanensee“ (25.12.) kann sich allerdings sehen lassen. Wer die alljährliche Langfilm-„Märchenerle“ des ZDF sucht, kann lange suchen: Der Sender stellte nach 19 Jahren die erfolgreiche Reihe ein,
Wiederholungen
Foto: Suku Dhanda Ranking Musik 2025: Meine 15 Lieblingsalben – Januar bis April. Greentea Peng bis Franz Ferdinand
Ranking Musik 2025:
Meine 15 Lieblingsalben – Mai und Juni. Little Simz, Pulp, Suzanne Vega, Haim
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Milbergs Borowski ging 2025 in Rente. Seine 12 besten „Tatort“-Episoden
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Claudia Michelsen macht 2025 die 20 voll. Die besten Brasch–„Polizeirufe 110“
Lust am RANKING. Sorgfältige Ranglisten sind sinnvoll & sexy
Die Rankings auf tittelbach.tv bewerten deutsche Fernsehfilme, Popmusik, Kinofilme und internationale Serien. Rankings vereinfachen, sind klar strukturiert, vergleichend, extrem subjektiv, und sie bieten rasch Orientierung, provozieren Kommunikation. Sie sind spielerisch & spannend, Internet- & Smartphone-affin. Und der perfekte Service bei knappen Zeitressourcen.
TRAILER aktuell laufender Top-Produktionen
Wem Bilder mehr sagen als viele Worte… Auf DIESER Seite gibt es TRAILER von aktuell in den Mediatheken, bei den Streamern oder im Free-TV laufenden Filmen/Serien. Darunter können auch Produktionen (z.B. Kinofilme) sein, die wir nicht besprochen haben, die wir aber kennen und empfehlen können: Wie alles auf tittelbach.tv ist es eine kuratierte Auswahl.
Das Ungleichgewicht der TV-Formate
Die 20 besten deutschen Serien 2024
Die deutschen Serien im Jahre 2024 können sich sehen lassen. Neben den beiden Leuchttürmen „Die Zweiflers“ und „Herrhausen“ gab es über 20 Serien hierzulande, die mich überzeugt bzw. begeistert haben: packende Prime-Time-Thriller, wohltuend nischigere Genrekunst, originelle, kleine Produktionen, vornehmlich für die Mediathek. Sieben von 20 Serien kommen von Streamern. Die waren schon mal innovativer & kreativer. Ranking: 20 Top-Serien im Überblick
Kinofilm-Highlights 2024 im Stream
2024 war endlich wieder ein sehr gutes Jahr für das Qualitätskino. Ob auf der großen Leinwand oder auf dem Flatscreen daheim – die rund 40 Filme, die ich aus dem Jahrgang gesehen habe, taten den Sinnen, der Seele & dem Geist gut und sie kosteten weniger – vor allem Lebenszeit! – als die rund 25 internationalen Serien, die mich 2024 begeisterten. Es muss nicht immer Mainstream sein. Dann doch lieber Streaming intelligenter Kinofilme. Ranking: die 25 besten im Überblick
Foto: rbb / Schiwago / Hardy Spitz Einschaltquoten: Die Fiction-Top-Hits. Alles Krimi oder was?!
Erfreulicherweise spielt in Zeiten der Mediatheken die Einschaltquote nicht mehr DIE Rolle, die sie einmal für die Programmplanung gespielt hat. Ohne junge Serien für die, die nur noch streamen, und ohne anspruchsvolle TV-Dramen würden ARD und ZDF ihren gesellschaftlichen Programmauftrag nicht erfüllen. Außerdem gäbe es keine Preise mehr für deren Fiktion. Diesem Artenschutz zum Trotz, dem sich t.tv auch verschrieben hat, mit einem gelegentlichen Bonus für aussterbende Gattungen, besitzen Charts einen besonderen Reiz. Deshalb gibt es monatlich die Top Ten der erfolgreichsten Fiction-Programme. Meine Prognose: Dieser Primetime-Quoten-Check wird ein Ranking der beliebtesten Krimis sein. Bin gespannt, wann es mal ein Nicht-Krimi unter die ersten zehn Filme/Serien schafft.
TeleVisionale vom 1.-6.12. in Weimar. Und die Filme gibt es die Tage für alle auf 3sat und in der Mediathek
Liebe User, auch in der Weihnachtszeit brauche ich Mäuse. Dank allen, die bereits gespendet haben!
Foto: Arte Vielschichtige, meisterhaft inszenierte Arte-Serie nach Bergman/Ullman-Film in der Mediathek: „Faithless“
Foto: Amazon Studios Deutscher Antikriegsfilm: „Der Tiger“ – ab 18.9. im Kino; im Januar 2026 auf Amazon Prime Video
RANKING: internationale Serien 2024
Jetzt auch mit Kurz-Kritiken!
Die immer bessere Verfügbarkeit ausländischer Serien hat die Sehgewohnheiten verändert. Die deutsche TV-Fiktion muss sich auch am internationalen Angebot messen lassen. 2024 war ein recht gutes Jahr für internationale Serien. Es gab neben den rund 20 nationalen Top-Serien noch genug nicht-deutsche Produktionen – in den Kategorien dark & deep sowie locker & lustig – zu entdecken. Von denen kann man sich auch hierzulande was abgucken.
RANKING: Serien der goldenen Jahre
Jetzt auch mit Kurz-Kritiken!
Zu viele Streamer, zu viele Serien, zu wenig Zuschauer, zu wenig Money – die nächste Blase droht zu platzen. Ohnehin haben Netflix & Co in den letzten Jahren kaum überragende erwachsene Serien produziert. Wer der Aktualität nicht hinterherhechelt, der findet die besten (Drama-)Serien nach wie vor in der Goldenen Ära. Hier meine aktuelle Top Twelve der US-Drama-Serien zwischen 1999 und 2015. Zeitlicher Ausreißer: „Twin Peaks“ (ab 1990).
RANKING: Meine Lieblings-Alben 2024
(7.1.2025) Ohne Musik geht bei mir nichts. Während viele bereits mit Mitte 40 nur noch die CDs ihrer Jugend hören, fasziniert mich auch die Musik der Gegenwart: 2024 ist ein gutes Jahr. Billie Eilish, Beyonce, Green Day, Nick Cave, Taylor Swift, Mark Knopfler – die Megastars haben abgeliefert. Aber noch interessanter sind die kleinen Alben von Indie-Größen wie Vampire Weekend, St. Vincent, Joan as Police Woman, MGMT oder Galliano. Einiges davon ist bestens geeignet für Serien-/Fernsehfilm-Soundtracks.
Rainer Tittelbach
Seiten-Konzept inklusive Layout-Entwurf, One-Man-Redaktion und Autor. Zu tittelbach.tv gibt es etwas zu lesen auf Wikipedia
Volker Bergmeister
Der Kritiker und Juror diverser Fernseh- & Film-Preise war eine große Hilfe beim Relaunch. Mehr über ihn bei Wikipedia
Martina Kalweit
Journalistin, lange Jahre TV-Spielfilm-Redakteurin und Jurymitglied beim Fernsehkrimi-Festival „Tatort Eifel“
Tilmann P. Gangloff
seit 1985 freiberuflicher Fernseh- und Filmkritiker für Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Mitglied einiger Fernsehpreis-Jurys
Thomas Gehringer
Freiberuflicher Journalist aus Köln, schreibt für epd medien, „Tagesspiegel“ und andere regionale Tageszeitungen
Katharina Zeckau
TV-Kritikerin für KNA, Medienkorrespondenz, Filmdienst, seit 12/2024 für t.tv; außerdem Reporterin für den BR
Alles State of the Art. Was bringt das neue tittelbach.tv?
Es ist so weit. Das neue tittelbach.tv geht an den Start. Es ist eine völlig andere Seite: Content-Management-System, Webdesign, inhaltliche Struktur, die Startseite, die optische Anmutung der Kritiken, die Nutzungs-Optionen – alles neu, alles State of the Art. Das Relaunch musste sein. Der 2009 konzipierte „fernsehfilm-beobachter“ war üersichtlich und handlich, aber auch starr, unbeweglich, inhaltlich überfüllt und: eine digitale Zeitbombe! Die neue Seite ist reduziert, flexibel und endlich auch ein Genuss für Smartphone- und Tablet-Nutzer. Ich habe die neue Form schnell akzeptiert. Ihnen/Euch wird es ähnlich gehen. Hat man erst mal die für sich angenehmste Seitendarstellung gefunden, sich mit dem neuen Aufbau vertraut gemacht, wird sich bald ein Gewöhnungseffekt einstellen. Denn die Vorteile überwiegen deutlich.
Premieren 2024/25 & Previews
Streaming-Highlights
01-06 2025: Die Krise wird sichtbar, doch zum Streamen bleibt genug. Nur, zu wenig Einzelstücke. Und die Serien werden kleiner & nischiger
(tit.) Vergleicht man die Fiction-Premieren der öffentlich-rechtlichen Sender, der deutschen und der internationalen Streamer im ersten Halbjahr 2025 mit dem gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr, lässt sich ein leichter quantitativer Rückgang ausmachen. Angesichts des reichhaltigen Mediathekenangebots an sehenswerten älteren Produktionen, die durch cleveres Wiederholen im Programm von ARD und ZDF in der Regel nach kleinen Auszeiten immer wieder online zur Verfügung stehen, ist das zu verkraften. Schmerzlicher sind da schon die Qualitätseinbußen (ist natürlich auch Geschmackssache). Den Serien-Leuchttürmen der ersten Jahreshälfte 2024, „Die Zweiflers“ (ARD), „Kafka“ (ARD), „Sexuell verfügbar“ (ARD), „Oh Hell“ (Magenta TV), „Oderbruch“ (ARD) oder „Reset – Wie weit willst du gehen“ (ZDF), stehen dieses Jahr „Krank Berlin“ (Apple TV+), „Parallel Me“ (Paramount+), „Die Affäre Cum-Ex“ (ZDF), „The Next Level“ (ARD) und „Das zweite Attentat“ (ARD) gegenüber. Wie schon die letzten Jahre wird insgesamt vermehrt in kleinere, preiswertere Nischen-Formate investiert. Kein schlechter Schachzug; schließlich verzeichnen ja selbst die sogenannten Premium-Serien im linearen Fernsehen nur wenig Erfolg beim breiten Publikum. Und so sind es Produktionen wie David Schalkos absurd-düstere, top besetzte Anthologieserie „Warum ich?“ (ARD), das alltagsnahe Milieu-Schmankerl „Marzahn – Mon Amour“ (ARD) mit Jördis Triebel, die angenehm ernsthafte Jungmänner-Dramedy „Softies“ (RTL+), ein Storytellers-Nachwuchsprojekt, das schwarzhumorige „Drunter und Drüber – Chaos auf dem Friedhof“ (Prime Video) mit Julia Jentsch und Nicolas Ofczarek oder „Messiah Superstar“ (Joyn), eine launig selbstreferentielle Mockumentary mit Florian Lukas als abgehalftertes One-Hit-Wonder, die in Erinnerung bleiben werden. Eine Streaming-Plattform fand endlich auch der (über)ambitionierte Neo-Noir-Arthouse-Thriller „Nachts im Paradies“ (Magenta TV) mit Jürgen Vogel und Lea Drinda. Und das ZDF setzt im Stream vor allem auf diverse Young-Adult-Programme wie „Crystal Wall“, „Tschappel“, „Like a Loser“ oder die Genre-Variation „Club der Dinosaurier“. Im Sommer folgt noch „Nighties“, eine überaus heitere Comedy über das Nachtschichtpersonal eines etwas heruntergekommenen Münchener Hotels in Bahnhofsnähe.