Die TV-Highlights im Januar
Viel Durchschnittliches, "Nord bei Nordwest & eine überragende Berlin-Drama-Serie
16.01.2025
20:15
One
Kinofilm
Bezzel, Schwarz, Potthoff, Gulp, Ed Herzog, Stefan Betz. Mollig & rollig = drollig
Was anderswo Anlass zur Kritik wäre, macht aus Sicht der Fans vermutlich gerade den großen Reiz dieser Reihe aus. Die Figuren erfüllen die Erwartungen, die Konflikte sind wenig überraschend, die Versatzstücke sattsam bekannt: kein Eberhofer-Krimi ohne Ehrenrunde im Kreisverkehr. Deshalb ist auch der siebte Teil der stets heiteren Heimatkomödien mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz, „Kaiserschmarrndrama“ (Degeto / BR / Constantin Film), wieder ein großes Vergnügen, zumal Ed Herzog, der ständige Regisseur der Reihe, und sein Koautor Stefan Betz der Vorhersehbarkeit mit einigen Überraschungen trotzen.
16.01.2025
So oft wie in „Totenfrau“ (Mona Film, Barry Films) hat sich Anna Maria Mühe bestimmt noch nie prügeln müssen. In der sechsteiligen Netflix-Serie spielt sie eine Bestatterin, die nach dem vermeintlichen Unfalltod ihres Mannes einem abscheulichen Verbrechen auf die Spur kommt und einen blutigen Rachefeldzug beginnt. Die Geschichte hätte sich auch kürzer erzählen lassen, aber die Krimiebene ist jederzeit fesselnd. Großen Anteil an der Komplexität der Handlung hat nicht zuletzt die charakterliche Tiefe der vielen zum Teil verblüffend prominent besetzten Figuren. Netflix empfiehlt die Serie, die bereits im ORF zu sehen war, ab 16 Jahren, und das ist nicht allein wegen der dargestellten Gewalt durchaus angebracht; einige alptraumhafte Szenen sind der pure Horror. Die Arbeit mit den Verstorbenen könnte ebenfalls verstörend wirken, und das nicht nur, weil sie scheinbar zum Leben erwachen.
16.01.2025
22:35
One
Serie & Mehrteiler
Schütte, Mädel, Hagmeister, Hübner, Schudt. Nur die Harten kommen in den Garten
So hart wie der Name schon klingt: Klaus Kranitz therapiert im schonungslosen Schnell-Verfahren. Drei Sitzungen, 1500 Euro und das Versprechen, dass sich danach wieder alle verstehen. Mit „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ (Florida Film) wildert Regisseur Jan Georg Schütte erneut in dem ihm vertrauten Genre der Impro-Comedy. Die Hauptrolle übernimmt er diesmal selbst. Dass er in seiner Rolle als selbsternannter Therapeut noch ganz andere Geschäfte im Sinn hat, sorgt für manche Wendung. Die sechs Episoden mit namhaftem Personal und ein paar unbekannten Gesichtern sind mal sehr, mal etwas weniger gelungen. Das Format an sich überzeugt durch wechselnde, dem jeweiligen Thema angemessene Visualisierung und der Lust an hemmungsloser Übertreibung. Vorm Abdriften in den puren Klamauk ist die Serie trotzdem weit entfernt. Jede Sitzung verhandelt die psychischen Begleiterscheinungen einer Post-Corona-Gesellschaft, in der sich Blender, Ratlose, Kämpfer, Träumer nicht mehr auf einen Nenner kommen. Geschweige denn auf sowas wie Liebe.
16.01.2025
23:15
BR
Serie & Mehrteiler
Seeböck, Warenski, Mwezi, Forcher, Schultschik, Hartl, Moder. Die Piste zum Ruhm
Im ganzen Land hat´s diesen Winter mehr geschneit als üblich. Gute Bedingungen zur Erstausstrahlung einer Serie über skibegeisterte Teenager, die ganz nach oben wollen. „School of Champions“ (Superfilm) folgt den jungen Talenten in die Mehrbettzimmer einer fiktiven Sportakademie. Die Vermarktung ihres Erfolgs ist von Anfang an eingepreist. Heißt: Disziplin statt Freestyle, Social-Media im Dienst der PR und abliefern auf den Punkt. Obwohl die Action da so nahe liegt, reiht „School of Champions“ nicht eine spannende Abfahrt an die andere. Viel mehr konzentriert man sich auf die emotionalen Slaloms der jungen Sport-Elite. An der Seite der Ski-Asse wedelt der Zuschauer erzähltechnisch eher auf blauen Pisten zu Tal. Der Parcours ist nach den Standards eines Coming-of-Age-Dramas im Internatsmilieu abgesteckt, nimmt aber auch volljährige Zuschauer mit. Eine zweite Staffel ist im Dreh.
17.01.2025
00:15
ARD
Reihe
Schönemann, Klinge, Lohse, Niels Holle, Felix Herzogenrath. Vom Geisterhaus zum Cold-Case-Krimi
Wenn das Sujet des Übersinnlichen in Geschichten und Welten eindringt, die als realistisch empfunden werden und in denen Alltag und (Dreiecks-)Beziehung wie ein wiederkehrendes Ritual durchgespielt werden, wie das in „Nord bei Nordwest“ (NDR, Degeto / triple pictures) der Fall ist, erweist sich diese Kombi als schwierig, widersetzen sich doch die paranormalen Kräfte der Krimi-Logik. Wie löst man solche Geschichten auf? Wie kommt man glaubwürdig raus aus der Geister-Nummer, ohne dass „Das Nolden-Haus“ wie ein Kartenhaus der Effekte zusammenfällt? Wer den gewagten Genre-Mix nicht hinterfragt, wird 90 Minuten abwechslungsreich, aber mit weniger Beziehungswitz als gewohnt unterhalten. Dafür erzählt der Fall von Liebe – von enttäuschten Gefühlen und übernatürlicher Leidenschaft.
17.01.2025
03:45
ZDF
Reihe
Nathalie Wörner, Brambach, Krepper, Georgi, Kennel & die Sehnsucht nach dem Tode
Einmal im Jahr geht Jana Winter im ZDF auf Mörderjagd: Klug, unaufgeregt, sympathisch. In ihrem elften Krimi „Unter anderen Umständen – Das Versprechen“ bekommt sie es mit einem Mädchen-Trio zu tun: eines ist tot, das zweite verschwunden, das dritte schweigt. Die Spur führt nach Dänemark, dort wartet ein örtlicher Kollege und im Heimatrevier greift ihr Chef wieder zur Flasche. Viel zu tun für Natalia Wörner. Autor Georgi lässt die Kommissarin in menschliche Abgründe blicken, Regisseurin Judith Kennel schickt sie auf eine emotionale Berg- und Talfahrt. Ein Krimi in leiser Tonart, der den Zuschauer todtraurig zurücklässt.
17.01.2025
20:15
3sat
Serie & Mehrteiler
Mercedes Müller, Riemelt, Blomberg, Wuttke, Maurer, Garde. Authentisch & spannend
Gehlen, John und eine junge Frau, die in den 1950er Jahren zwischen Agenten und Alt-Nazis ihren Weg sucht: Claudia Gardes Serie „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ (ARD, WDR – Odeon Fiction, Wilma Film) erzählt von den jungen Jahren der westdeutschen Bundesrepublik, vom Aufbruch einer neuen Generation und vom Erbe der Vergangenheit. Mercedes Müller spielt überzeugend die 20-jährige Hauptfigur Toni Schmidt, die sich zu emanzipieren beginnt und eine Stelle im Büro des Auslandsgeheimdienstchefs Reinhard Gehlen (Martin Wuttke) annimmt. Dessen Gegenspieler ist Otto John (Sebastian Blomberg), erster Präsident des Verfassungsschutzes. Der großartig besetzte Sechsteiler erfindet das Genre historischer Dramen nicht neu, doch die komplexe Mischung aus emotionalem Familiendrama und spannendem Geheimdienst-Thriller gelingt. Ein düsterer Blick zurück in die Zeitgeschichte und alles andere als eine oberflächliche Wirtschaftswunder-Schmonzette.
17.01.2025
22:20
ARD
Reihe
Löbau, Wagner, Schily, Patrick Brunken, Franziska Schlotterer. Sterben statt erben?
Eine schöne Villa, zwei tote alte Frauen und die Sorge der Nachkommen um ihren Reichtum: Die „Tatort“-Episode „Was wir erben“ (SWR) ist ein kritischer, wenn auch etwas konstruierter und wortlastiger Beitrag zum Thema Erbschaftsrecht. Herausragend in dem unaufgeregten, präzise inszenierten Film ist das Spiel von Jenny Schily als zornige Tochter und taffe Leiterin eines Familienunternehmens mit belasteter Vergangenheit. Auch dem Schwarzwald-Duo Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner folgt man gerne durch das komplizierte Erbrecht.
17.01.2025
23:00
One
Kinofilm
Peter Schneider & Hans Weingartner. Von der visionären Kraft der Natur
Romantischer Mythos? Ernsthafte Utopie? Naiver Naturmystizismus? Was diese kleine Kinokoproduktion ist, das liegt ganz im Auge des Betrachters. „Die Summe meiner einzelnen Teile“ von Hans Weingartner erzählt ausschnitthaft aus dem Leben eines aus der Bahn geworfenen, autistisch veranlagten Mathe-Genies, das mit dem Frühling gesundet, bevor ihn die Gesellschaft wieder hineinzieht in den Teufelskreis seiner Krankheit. Zum Gelingen des außergewöhnlichen Projekts, dieses radikalen, spröden Films, trägt maßgeblich sein Hauptdarsteller bei: der Theaterschauspieler Peter Schneider („Jedes Jahr im Juni“).
18.01.2025
00:55
One
Kinofilm
Bezzel, Schwarz, Potthoff, Gulp, Ed Herzog, Stefan Betz. Mollig & rollig = drollig
Was anderswo Anlass zur Kritik wäre, macht aus Sicht der Fans vermutlich gerade den großen Reiz dieser Reihe aus. Die Figuren erfüllen die Erwartungen, die Konflikte sind wenig überraschend, die Versatzstücke sattsam bekannt: kein Eberhofer-Krimi ohne Ehrenrunde im Kreisverkehr. Deshalb ist auch der siebte Teil der stets heiteren Heimatkomödien mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz, „Kaiserschmarrndrama“ (Degeto / BR / Constantin Film), wieder ein großes Vergnügen, zumal Ed Herzog, der ständige Regisseur der Reihe, und sein Koautor Stefan Betz der Vorhersehbarkeit mit einigen Überraschungen trotzen.
Foto: ARD Degeto / Leroy&Rose / Mathias Bothor
Foto: WDR / Canal+
Foto: NDR / Thorsten Jander
Foto: NDR, Degeto / Gordon Timpen
Foto: ZDF / Jürgen Olczyk
Vergangene Highlights im Januar
15.01.2025
01:35
ARD
Fernsehfilm
Ulrich Tukur, Karl-Heinz Käfer, Andreas Kleinert. Glücks-, Gender-, Liebesvarianten
Wenn ein Spießer eine Reise tut, dann wird er was erleben. Der von allen missachtete Familienvater und Versicherungsangestellte in „Herr Lenz reist in den Frühling“ wird ein Stück weit Erleuchtung finden. Nicht in den Armen einer Thai – der sexuell-moralische Diskurs dieser ARD-Tragikomödie ist sehr viel zeitgemäßer, bedient keine Altherrenphantasien. Ulrich Tukur überzeugt als Anti-Held, der durch die zahlreichen Wendungen der Geschichte zur inneren Wende gezwungen wird. Der Verbalmetaphorik zum Trotz ist Andreas Kleinert dank Kameramann Johann Feindt und dank Thailand ein sehr sinnlicher Fernsehfilm gelungen
15.01.2025
01:40
NDR
Reihe
Jasna Fritzi Bauer, Luise Wolfram, Salim, Jeltsch, Hirschbiegel. Bremer Wundertüte
Ein Arzt, der sich ohne Bezahlung um mittellose Menschen kümmert, wird überfahren und brutal zugerichtet. „Und immer gewinnt die Nacht“ (Degeto, RB – Bremedia), der zweite Film mit dem Bremer „Tatort“-Trio Jasna Fritzi Bauer, Luise Wolfram und Dar Salim, ist ein verzwickter, arg konstruierter Fall um alte Schuld und enttäuschtes Glück, in den auch noch die Vergangenheit des aus Dänemark stammenden Cops mit einfließt. Sehenswert ist der neue Bremer Look, der mit dem neuen Team Einzug gehalten hat und diesmal eine bunte Milieu-Mischung an abwechslungsreichen Schauplätzen, etwas Action und Humor zu bieten hat. Vor allem Ernst Stötzner hat einen erfrischenden Auftritt als todkranker Zigarrenfabrikant.
15.01.2025
02:15
3sat
Reihe
Miriam Stein, Hary Prinz, Schneeberger, Murnberger. Menschliche Abgründe
„Steierkreuz“ (ORF, Degeto / Allegro Film) ist ein düsterer Krimi um einen Familienclan mit drei Frauenfiguren aus drei Generationen. Die Story von Maria und Wolfgang Murnberger ist klassisch erzählt, die Inszenierung sehr stilsicher und atmosphärisch. Für Auflockerung sorgen die privaten, launig-witzigen Geschichten der von Stein und Prinz sympathisch verkörperten Kommissare. Aus dem insgesamt stimmigen Ensemble ragt Gisela Schneeberger als herrische Matriarchin mit dunkler Grundierung heraus. Ein Landkrimi, der an die beiden Vorgänger „Steirerblut“ und „Steirerkind“ anknüpft und deren gute Qualität sogar noch übertrifft.
15.01.2025
22:10
MDR
Reihe
Jutta Hoffmann, Kockisch, Kolditz, Kleinert. Von Mörderkindern & großem Schmerz
Auch der zweite „Polizeiruf 110“ um Wanda Rosenbaum, diese Anti-Schmusekommissarin, war 2001 ein Programm-Highlight. Eine Lehrerin wird im Unterricht getötet, mit einem gezielten Messer-Stich ins Herz. Es gibt 28 Zeugen, doch keiner will den Täter preisgeben. „Bei Klingelzeichen Mord“ ist kein aufgeregter, gut gemeinter Mörderkinder-Zeitgeist-Krimi, Kolditz & Kleinert vergessen auch das Universale nicht beim Thema Adoleszenz. Dieser Krimi ist ein Drama, das ran geht an die Figuren und doch immer wieder in der ästhetischen Art seiner Inszenierung Distanz schafft. Und Jutta Hoffmann ist einfach zum Niederknien!
15.01.2025
22:25
3sat
Fernsehfilm
Anja Schneider, Bärbel Schwarz, Aurel Manthei, Lorenz, Kezele. Die Pest des Gaffens
Die Pest des Gaffens und ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit: „Und ihr schaut zu“ (SWR / Hager Moss) erzählt von einer Mutter, die nach dem Unfalltod ihrer Tochter durch die im Netz kursierenden Bilder zusätzlich geschockt wird. Der Film von Dominique Lorenz (Drehbuch) und Michaela Kezele (Regie) stellt die trauernde, um Aufklärung kämpfende Frau konsequent in den Mittelpunkt. Trotz einiger klischeehafter Figuren gelingt so ein packendes Lehrstück über die Folgen von Voyeurismus und Rücksichtslosigkeit, einschließlich ihrer juristischen Aufarbeitung. Anja Schneider spielt in der Hauptrolle groß auf. Das Gegenwarts-Drama ist Teil der ARD-Themenwoche „Wir gesucht! – Was hält uns zusammen?“
15.01.2025
23:30
SWR
Reihe
Stadelmann, Fischer, Canonica, Weisz, Schmidt, Sehr. Der Polizist und die Philosophin
Skrupellose Gangster auf der Jagd nach einer wertvollen Formel und ein philosophisches Dilemma: Das ruhige Leben des stoischen Kleinstadt-Polizisten Frank Koops (wunderbar: Aljoscha Stadelmann) wird in der ARD-Krimireihe „Harter Brocken“ (H&V Entertainment) zum vierten Mal gestört. In der Folge „Geheimcode“ wird das beschauliche St. Andreasberg im Harz zum Schauplatz einer ebenso wilden wie originellen Thrillerkomödie um den letzten Willen eines Molekular-Biologen. Drei Personen, die sich nicht kennen, werden posthum von dem Wissenschaftler in den Ort bestellt, um zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Schriftstück mit einer bahnbrechenden medizinischen Formel entgegen zu nehmen. Hinter der ist freilich auch ein eiskalter Auftragskiller her. Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt verzichtet auf puren Realismus und penible Krimi-Logik und unterhält stattdessen bestens mit Tempo, Witz, sympathischen Typen und ein wenig philosophischem Tiefgang.
14.01.2025
00:30
ARD
Reihe
Milberg, Bagriacik, Balzer, Wendel, Katrin Bühlig, Maria Solrun. Haben wollen, töten müssen
„Borowski und das hungrige Herz“ (NDR / Nordfilm Kiel) ist der erste von drei letzten Fällen mit Axel Milberg in der Titelrolle. Inhaltlich bleibt es bei der für Kiel klassischen Konstellation: Hier ein Kommissar, endlich mit sich im Reinen, dafür mit allen Untiefen der menschlichen Psyche vertraut. Dort die ewig Suchenden, die die Sehnsucht ins Verderben treibt. Die Umsetzung dieses Gegensatzpaars macht diesen Kieler „Tatort“ sehenswert: Satte Farbigkeit, ein solides Tempo und subtiler Humor machen den Fall lebendig und helfen, das (über)strapazierte Thema „Sexsucht“ möglichst gelassen zu sehen – à la Borowski.
14.01.2025
01:40
MDR
Fernsehfilm
Bruno Ganz, Ulrich Mühe, Bernd Böhlich. Ausgrenzung, Sprachlosigkeit, Zeitkritik
Bernd Böhlichs Fernsehfilm „Tödliches Schweigen“ (1997) erzählt wird von einer familiären Wiedervereinigung. Der Sohn ist einst aus der DDR-Dorfgemeinschaft, dann aus der staatlichen Enge nach West-Berlin geflüchtet. Seine Homosexualität veranlasste ihn zu dem Schritt. Kommt es nach vielen Jahren zur Versöhnung? Stark gespieltes, großartig besetztes Drama, das sich ganz aus den Charakteren entwickelt. Eine Sudie über Sprachlosigkeit.
14.01.2025
01:45
ZDF
Reihe
Wörner, Obonya, Rubey, Kennel. Flachlandermittler im Gebirge – und in Hochform
Hochgebirge statt Flachland, Bergbäche statt Meerblick – die Umstände sind tatsächlich einmal völlig anders im fünfzehnten Film der ZDF-Reihe, die eben diesen Namen trägt: „Unter anderen Umständen“. Der alkoholkranke Arne Brauner ist rückfällig geworden und hat sich zum Entzug ins österreichische Bad Gastein begeben, die Kur aber abgebrochen. Einmal mehr stockbetrunken, sieht er in einem Gebirgstal eine Leiche an sich vorbeistürzen und wird von einem unbekannten Schützen verletzt. Aus Schleswig eilt Jana Winter herbei. Indem sie dem Kollegen hilft, das verschüttete Gedächtnis zurückzugewinnen, geraten beide in eine Familientragödie epischer Größe, bei der mehrere Menschen zu Tode kommen. Autor André Georgi und Regisseurin Judith Kennel machen aus „Im finsteren Tal“ eine subtil erzählte Familientragödie vor dem Hintergrund überkommender patriarchalischer Strukturen.
14.01.2025
03:15
ZDF
Reihe
Wörner, Brambach, Herforth, Mueller-Stöfen, Kennel. Unter deutschen Dächern
Im 14. Film der Reihe „Unter anderen Umständen“ (ZDF / Network Movie) bringt Autor André Georgi neue Dynamik in die bekannte Gruppenkonstellation. Die Vermutung, dass die Kollegin Jana Winter neue Chefin der Abteilung werden könnte, ruft Misstrauen und Unmut hervor. Emotionen und Affekte behindern die aktuelle Ermittlung im Falle einer ermordeten Prostituierten, zugleich befördern sie sie aber auch. Ein clever ausgeführter Spagat. Der Fall ist zugleich ein Anlass, den Moralverfall hinter bürgerlichen Fassaden aufzugreifen. Nicht mit demonstrativer Empörung, sondern nüchtern, aber mitfühlend, sogar mit galligem Witz.
tittelbach.tv ist mir was wert
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Foto: RTL / Mitch Stöhring
Feministischer Racheengel: Marie Bloching in der preisgekrönten RTL-Serie „Angemessen Angry“. MeToo-Geschichte im Genre-Gewand!
Foto: NDR / Oliver Feist
Ein Serien-Highlight im Dezember 2024: „Finsteres Herz – Die Toten von Marnow 2“ (ARD) mit Petra Schmidt-Schaller & Sascha Geršak
Foto: ZDF / Frank Dicks
Sogar im ZDF sind jetzt die Vampire los. Mehr als ein stilvolles Horror-Teenie-Drama: „Love sucks“ mit Damian Hardung & Havana Joy
Foto: ZDF / Stefanie Leo
Eine Weihnachtswunder-Komödie: witzig, märchenhaft schön, clever konzipiert & originell. Kalenberg, Malton & Amft in „Zitronenherzen“