Ein Musikproduzent wurde erschossen. Unter dringendem Tatverdacht steht sein Kompagnon Frank König. Die Beweislast scheint groß, die Ermittlungen sind entsprechend knapp. Der Staatsanwalt erhebt Anklage. Dann der Schock: Freispruch! – und das ausgerechnet vom härtesten Richter Berlins („ein Gramm Haschisch, ein Jahr Knast“). Doch Reddemanns Team bekommt eine zweite Chance. Ben wird auf DJane Patricia angesetzt, die dem vermeintlichen Mörder ein falsches Alibi gegeben hat. Otto nimmt sich eines koksenden Starfriseurs an, bei dem nicht nur König, sondern auch der ominöse Richter ein und ausgehen. Aber auch der ermittelnde Staatsanwalt stellt sich plötzlich gegen Verena, Otto & Co. Liegt es daran, dass König plant, seine Tochter als säuselnde Soul-Sirene groß herauszubringen?
Einen ziemlich konstruierten, handlungsintensiven Fall haben sich die Krimi-Routiniers Leo P. Ard und Birgit Grosz ausgedacht. Zwei Morde, ein versuchter Mord, ein Staatsbeamter unter dringendem Tatverdacht und das gesamte „starke Team“ kurz vor der Suspendierung – das riecht verdächtig nach Klischee, besitzt aber fast schon wieder etwas von einem Meta-Krimi, der einen augenzwinkernden Kommentar zum Genre ablässt. Das Club-Milieu, das offenbar ein jüngeres Publikum vor dem samstäglichen „Abflug“ in die abendliche Ausgehszene einfangen soll, wirkt ebenso aufgesetzt wie die dazu gehörige Ansammlung vermeintlich cooler Typen. Nichtsdestotrotz sorgt „Im Zwielicht“ für kurzweilige Feierabendunterhaltung. Das rituelle Spiel der Kommissare zwischen Fall und Privatleben, mal von der Obrigkeit ausgebremst, mal frech und selbstbewusst auf Konfrontationskurs, weckt Neugier und macht Laune. Erfindet das Genre nicht neu. Erwartet auch keiner! (Text-Stand: 24.4.2010)