
Berlin 1959, die Schöllack-Töchter sind erwachsen geworden und immer öfter unzufrieden mit ihrem Leben. Mutter Caterina dagegen geht es gut: zwei Mädels komfortabel unter die Haube gebracht, die dritte steht am vielversprechenden Beginn einer großen Karriere, sie ist deren Managerin und dazu noch in einen Regisseur verliebt. Die Geschichte von „Ku’damm 59“ (ZDF / UFA Fiction) schließt nahtlos an „Ku’damm 56“ an. Die Dramaturgie ist vorzüglich, die filmische Ausführung perfekt, die Wirkung mitreißend: Schweres und Leichtes werden harmonisch miteinander verwoben. Der Dreiteiler von Sven Bohse nach dem lebensklugen Drehbuch von Annette Hess lässt Umgangsstil, Musik, Look & Design jener Jahre wiederauferstehen, schließt das gesellschaftliche Über-Ich mit dem gelebten Alltag kurz, erzählt davon, wie schwer es für Frauen damals war, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und bringt alles in eine geschmeidige, elegante Form. Fazit: ein sinnliches, nahezu perfekt erzähltes, spannendes, wunderbar gespieltes, thematisch dichtes Best of the late Fifties.