
Vampire in Mainhattan. Sie gehören zur Oberschicht, die sich am wertvollsten Kapital einer prekären Mehrheit labt: ihrem Blut. Als sich ein Blutsauger-Beau und eine arme Schausteller-Boxerin ineinander verlieben, schweben beide bald in Lebensgefahr. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das ZDF das altehrwürdige B-Movie-Genre in zeitgemäßem Dämmerlicht erstrahlen lassen würde. Anders als im klassischen Vampirfilm hat in „Love sucks“ (Studio Zentral, U5 Filmproduktion) jede Figur ihr Geheimnis, und es gelingt ein wohl dosiertes, ernsthaftes(!) Miteinander aus (Melo-)Drama-Momenten und filmischer Atmosphäre. In den Schreckensszenen halten sich Schock-Ästhetik und rasende Spannung die Waage. Emotional funktioniert das Ganze so gut, weil man mit den Liebenden mitfiebert, und weil selbst die „Bösen“ für Überraschungen gut sind. Erleuchtung ist kein Privileg der Guten. Alle Gewerke arbeiten aufs höchstem Niveau, und die Besetzung ist bis in die Nebenrollen superb. Eine High-End-Serie für die ZDF-Nische, nach der sich Netflix die Finger lecken dürfte.