Dina Foxx ist „Datagrrl“, eine Datenschutz-Superheldin, die mit ihrer Gruppe „freidaten.org.“ einen idealistischen Kampf gegen das digitale Doppelleben im Netz führt. Sie wirbt aber nicht nur mit Video-Clips gegen ein Marionetten-Dasein an digitalen Fäden, sondern erntet auch die Früchte ihrer Popularität – und bekommt einen Job bei Avadata. Die Firma hat ein Programm auf den Markt gebracht, mit dem im Netz verstreute unliebsame Informationen gelöscht oder eingesammelt werden können. Für die freidaten-Aktivisten ist sie eine Überläuferin. Derweil ereignen sich bei ihrem neuen Arbeitgeber seltsame Dinge, behauptet Dinas neuer Freund Vasco. Der wird immer paranoider – dann ist er tot. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Doch plötzlich steht Dina unter dringendem Tatverdacht. Ihrem Anwalt erzählt sie, was sie weiß. Aber kann sie ihm trauen? Was sagte doch Vasco: „Trau niemandem!“
Creative Producer Leif Alexis zum Cross-Media-Prinzip:
„Der Krimi wird im Netz zu Ende erzählt. Filmhandlung und Online-Ebene sind eng miteinander verwoben: So finden sich im Film Videoclips, die schon vor der TV-Ausstrahlung im Netz gepostet werden. Auch sind viele Hinweise und Rätsel in der Filmstory angelegt, die erst viel später im Online-Teil aufgelöst werden.“
Foto: ZDF / Florian Foest
„Wer rettet Dina Foxx?“ ist ein 50-minütiger Krimi – schnell, spannend und abgedreht. Das TV-Format ist nur der Anfang. Nachdem die Heldin in Rückblenden ihrem Anwalt die aufregendsten Bruchstücke aus ihren letzten Wochen präsentiert hat, von Kakerlaken, seltsamen Kontobewegungen und Verschwörungstheorien, bricht der Film ab. Der Zuschauer muss nun aufs Internet umsteigen, wo er unter www.freidaten.org drei Wochen lang die Möglichkeit hat, den Mörder zu ermitteln. Außerdem kann man sich spielerisch informieren zum Thema Datenschutz. Dina Foxx ist auch das Gesicht dieser Website, die bereits vor dem TV-Sendedatum Infos für den User bereithält. Botschaft: Das Netz vergisst nie. Deshalb Dinas guter Rat: „Überlegt euch gut, was Ihr ins Netz stellt und was Ihr mit anderen teilt!“
Zwischenfazit: Interessantes Cross-Media-Projekt, zugeschnitten auf eine junge, aufs Internet geeichte Zielgruppe. Der interaktive Krimi lockt auf 15 Websites und 20 Social-Media-Profile, bietet 55 Videos und 25 Audio-Beiträge. Man darf gespannt sein. (Text-Stand: 20.4.2011)
„Die Regiehandschrift von Max Zeitler ist auch jenseits des Innovationscharakters der Dramaturgie sehenswert, die Verspieltheit der Projektanlage springt den Zuschauer auf allen Plattformen an.“ (Klaudia Wick, Berliner Zeitung)
„Die fahrige Bildsprache, die szenigen Kulissen und Kostüme, die obercoolen Dialoge, die prätenziösen Namen und alles irgendwie ironisch gebrochen – die ausgestellte Lässigkeit wirkt berufsjugendlich-bemüht.“ (David Denk, taz)