Ein Vater hat genug von den Eskapaden seines Töchterchens. Der Hotelier zieht die Notbremse. Auto futsch, Handy abgemeldet, Konten gesperrt, sogar der Wohnungsschlüssel weg. Sein Angebot: die kleine Primadonna soll sich in seinem ländlich gelegenen Luxushotel vom Zimmermädchen hocharbeiten – inkognito. Was wie eine Komödie aus den 50er Jahren beginnt, die ins Fahrwasser der verzogenen Generation Handy geraten ist, entwickelt sich rasch zu einem gut geölten Komödien-Maschinchen, das bestens unterhält. Eine leichte Romantic Comedy wollte Berno Kürten mit “Vertrauen ist alles” machen. Einen Film hatte er vor dem geistigen Auge, der aussehen sollte “wie ein Glas Champagner im Sommer”.
In dem Hotel mitten in der Brandenburgischen Pampa begegnet die kapriziöse Jennifer einem “österreichischen Ossi von der Küste, der in Wien aufgewachsen ist”. Dieser Mike ist quasi auch inkognito unterwegs. Was keiner weiß: er ist der joblose Neffe der “rechten Hand” des Chefs. Und er soll als Etagenkellner dem kleinen Wildfang bei der Arbeit auf die Finger sehen. Denn Jennifer hat schon so manches krumme Ding gedreht. Es kommt, wie es kommen muss: die beiden Greenhorns verlieben sich ineinander, lügen aber das Blaue vom Himmel runter und benötigen deshalb einige Zeit bis zum Happyend.
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Mit der fernsehrealistischen Konvention von Wahrscheinlichkeit ist der Beginn der Geschichte kaum beizukommen. Das sieht auch Autor und Regisseur Berno Kürten so: “Die Schwierigkeit war, den Zuschauer sehr schnell in die Geschichte reinzuziehen.” Nur so lasse sich die Ausgangssituation ohne Irritationen schlucken. Der Rest lastete dann vor allem auf den Schul- tern der Darsteller. “Mir war von vornherein klar, dass der Film mit der Besetzung steht und fällt”, so Kürten. Der Berliner bewies mit Alexandra Maria Lara (“Bubi-Scholz-Story”), Xaver Hutter (“Der Neffe”), Peter Simonischek, Gerd Wameling und Saskia Vester ein sicheres Händchen. Fazit: „Vertrauen ist alles“ ist eine romantische Comedy, die nicht nur reich und arm wie märchenhaft verbindet und beiläufig die Animositäten zwischen “Ossis” und “Wessis” ins Spiel bringt, sondern sehr geschickt auch die Gleichberechtigung der Generationen anschlägt. (Text-Stand: 14.2.2000)