Der Ruf des Potsdamer Staatsanwalts ist längst bis nach Berlin gedrungen – und der Posten des Oberstaatsanwalts scheint in greifbare Nähe zu rücken. Doch plötzlich taucht eine vermeintliche Tochter des überzeugten Junggesellen auf und bringt das so wohl geordnete Leben von Dr. Martin Rogalla völlig durcheinander. Dem „lächelnden Fallbeil“, wie ihn die Presse nennt, vergeht das Lächeln, denn der Staatsanwalt sieht sich bald selbst auf der Anklagebank. So sehr ihn auch „die Sache mit“ der Tochter emotional aus der Bahn wirft, so sehr gewöhnt sich der einsame Mann an die „Action“ in seinem Leben.
„Vater aus heiterem Himmel“ ist ein Vehikel für Fritz Wepper. Der Rest wird sich finden, dachte man offenbar bei ZDF und Cinecentrum und verließ sich auf eine Geschichte, die in der kurzen Nacherzählung stimmiger wirkt als im Film. Weder die Psychologie der Figuren noch die Struktur der Handlung sind ausgearbeitet. Da stolpert man als Zuschauer über zufällige, unstimmige Situationen, so wie die Schauspieler über Sätze stolpern, die sich nur im Overacting-Stil der 60er Jahre sprechen lassen (siehe Gerlinde Locker). Allein Fritz Wepper, hoch erfahren im Unterhaltungsnonsens des indirekten Redens, meistert diese Tonlage. Und wenn dann doch mal gar nichts mehr geht, dann rettet die Regie das Ganze mit einer Bild-Idee (Geknutsche im Brunnen) oder die Kamera hebt zum telegenen Flug über Potsdam ab.
So wenig elegant die Dramaturgie, so schroff stoßen hier auch die Lebensstile der Generationen aufeinander. Mit aktuellen Charts-Hits versuchen die Macher sich bei der Jugend anzubiedern. Sie hätten sich lieber etwas mehr Mühe mit der Darstellung der Teenager-Realität geben sollen. Das sieht alles aus, wie sich Großväter die Generation ihrer Enkel vorstellen. Warum glauben eigentlich die Autoren von Unterhaltungsfilmen, Recherche und gutes Handwerk seien Standards, die sie nicht betreffen würden?! Ein Pfund wie Fritz Wepper sollte nicht zur Schlampigkeit verführen – im Gegenteil!