Traumhotel – Tobago

Was haben Kümmerer Christian Kohlund, Jochen Horst, Christina Plate & Sandra Speichert als Ordensschwester mit Schlafzimmerblick mit Goethe zu schaffen?

Foto: Degeto / Zeitlinger
Foto Rainer Tittelbach

„Wer Vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ In diesem Sinne: Eine Biologielehrerin auf Erkundungsurlaub rettet einen Gestrandeten ohne Gedächtnis – und beide verlieben sich ineinander. Die Hotelmanagerin bekommt Besuch vom Vater – einem notorischen Spieler. Außerdem geht es um eine von der Schließung bedrohte Klinik mit Kinderheim und um eine aufopferungsvolle Ordensschwester. Nicht zu vergessen Hotelier, Markus Winter, der offenbar Winter heißt, weil er seit 2005 im Winter den Sommer auf den Bildschirm bringt. Alles etwas bewegender und dramaturgisch flüssiger als der Malediven-Filmausflug.

„Wer Vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Das ist das Prinzip, das sich vom „Traumschiff“ über „Lindenstraße“ und „Girl Friends“ bis zum „Traumhotel“ durch viele seriellen Produktionen der leichten Machart zieht. Doch Autor Maximilian Krückl hat das Prinzip in der Episode „Tobago“ besonders ernst genommen. Eine Biologielehrerin auf Erkundungsurlaub rettet einen Gestrandeten, der sein Gedächtnis verloren hat – und beide verlieben sich ineinander. Die Hotelmanagerin bekommt überraschenden Besuch von ihrem Vater – einem notorischen Spieler, dessen Sucht die Familie zugrunde gerichtet hat. Außerdem geht es um eine von der Schließung bedrohte Klinik mit Kinderheim und um eine aufopferungsvolle Ordensschwester mit ziemlich weltlichem (Schlafzimmer-)Blick. Nicht zu vergessen der Hotelier, Markus Winter, der offenbar Winter heißt, weil er seit 2005 im deutschen Winter den Sommer auf den Bildschirm bringt. Er, der Kümmerer in Reinformat, wird von Christian Kohlund gespielt, der schon in der „Schwarzwaldklinik“ Schwester Christa mit seiner sonoren, Sicherheit ausstrahlenden Stimme um den Verstand brachte.

Weiterhin steckt viel Fernsehgeschichte in diesem Film: Sandra Speichert und Ex-„Balko“ Jochen Horst sind dabei, Urgestein Dietrich Mattausch („Die Wannsee-Konferenz“, „Piefke-Saga“, „Unser Lehrer Doktor Specht“), Entertainer Ron Williams und Christina Plate („Praxis Bülowbogen“). Das alles macht den Film aus der Abteilung „hier werden keine Geschichten erzählt, allenfalls Konflikte angerissen – und am Ende fügt sich alles“ nicht wirklich besser, aber interessanter, etwas professioneller und um eine Länge besser als beispielsweise die „Malediven“-Episode. Im „Traumhotel – Tobago“ ist wirklich mehr drin: mehr Gefühl, mehr Witz (Mattausch spielt einen, der von sich in der dritten Person redet), mehr Land und Leute, mehr Exotik-Flair – Calypso- und Reggae-Sound inklusive. Auch die Dramaturgie ist flüssiger. Gut, dass das Meer in Tobago nicht so türkisblau ist wie auf den Malediven. Da bleiben einem die ewigen Flüge beim Szenenwechsel über die Insel(n) erspart… Um bei der Fernsehgeschichte zu bleiben: „Goethe war gut“, sang Rudi Carrell. Goethe hat Recht, muss Krückl gedacht haben. Wie gesagt: „Wer Vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“

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Reihe

ARD Degeto

Mit Christian Kohlund, Christina Plate, Jochen Horst, Dietrich Mattausch, Susanne Michel, Sandra Speichert, Ron Williams

Kamera: Peter Zeitlinger

Szenenbild: Walter Dreier

Schnitt: Olivia Retzer Titelsong: „Fly away“ (Alexander)

Produktionsfirma: Lisa Film

Drehbuch: Maximilian Krückl

Regie: Otto W. Retzer

Quote: 5,07 Mio. Zuschauer (15,3% MA)

EA: 28.01.2011 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach