“Nur weil ich eine Tochter habe, es ist immer dasselbe!”, stöhnt die schöne Heldin in “Tigermännchen sucht Tigerweibchen”. Findet sie mal einen bindungswilligen Mann, dann ist der schnell bedient, wenn sie von ihrer 12-jährigen Tochter erzählt. Bei ihrer neuesten Errungenschaft versucht sie es deshalb gar nicht erst. Einerseits dumm. Andererseits auch wieder nicht. Denn so kann erst eines jener typischen “Viel Geschrei um nichts”-TV-Stücke in Gang kommen – und der Zuschauer kann so einigen (vorhersehbaren) Spaß haben.
Aglaia Szyszkowitz & Richy Müller flirten, turteln & leiden abendfüllend durch die Münchner Szenerie. Die Handlung scheint direkt aus dem Alltag adaptiert zu sein und verzichtet auf eine übertriebene Dramaturgie. Der zeitgeistige Beziehungsroman in der leichten, Sonne-&-Strand-kompatiblen Ausführung stand hier Pate. Doch das Original-Drehbuch hebt sich von manchem ab, was im Umfeld der “Lauter tollen Frauen” alles produziert wurde in letzter Zeit.
Rüdiger Mauskopf hat nicht nur einen desillusionierenden Namen, dass er dazu noch Groschenromane schreiben muss – das nimmt ihm das nötige Selbstvertrauen, um fünf Jahre nach seiner Scheidung mal wieder eine Frau kennenzulernen. Ein Single wieder Willen ist auch Lektorin Marlene Singer. Als eines Tages Freunde sich als Kuppler betätigen, kommen die zwei zusammen – und es funkt sofort. Dass jeder der beiden vorpubertären Nachwuchs an seiner Seite hat, das allerdings verrät keiner. Beide geben sich als Kinderhasser aus.
Wem die Frisur von Marlene Singer alias Aglaia Szyszkowitz seltsam bekannt vorkommt, der hat wahrscheinlich “Die fabelhafte Welt der Amélie” gesehen. “Wir wollten zuallererst eine Kunstfigur schaffen und haben uns dann eben äußerlich an jener Amélie orientiert”, kommentiert die 34-jährige Österreicherin, der vor vier Jahren mit “2 Männer, 2 Frauen, 4 Probleme” in Deutschland der Durchbruch gelang, ihren lustigen Aufwärtsschwung ihrer Haarspitzen. Eine Frisur ganz anderer Art trug sie zuletzt in dem Film “Trenck”. Als Kaiserin Maria Theresia musste sie tagelang eine gepuderte Perücke tragen. (Text-Stand: 14.8.2002)