Bei den Lackners hängt der Haussegen schief. Papa scheint alles über den Kopf zu wachsen. War es bisher nur die Familie, die zu kurz kam, läuft es nun auch in der Firma des Architekten ein bisschen unrund. Eines Abends kommt es zum privaten Eklat. “Ich wette, wenn du den Haushalt hier führen müsstest, dann würden wir spätestens in einem Monat im absoluten Chaos leben”, wettert die Herrin des Hauses. Da hält der Ehemann dagegen: “Und ich wette mit dir, wenn du die Firma leiten müsstest, dann wären wir spätestens in einem Monat pleite.”
In welcher Familie ist ein solcher Wetten-dass-Streit um Kompetenz und Konkurrenz nicht schon einmal ausgebrochen. “Tausche Firma gegen Haushalt” setzt dort an, wo in der Realität häufig mit dem Porzellan geschmissen wird. Ein Film hat da andere Möglichkeiten der Konfliktlösung. Wo alles ohnehin nur Rollenspiel ist, da lassen sich die Rollen auch mal problemlos tauschen. Und so verlässt die Mama, zugleich diplomierte Architektin, die heimische Villa, um in der angeschlagenen Firma ihre Frau zu stehen. Und der Gatte versucht, die Haushaltsführung zu optimieren – mit durchschlagendem Misserfolg.
Raus aus den eingefahrenen Gleisen. Bei so etwas zuzuschauen – das macht für gewöhnlich Laune. Vor allem mit einem wie Axel Milberg. Der macht seine Sache als Pseudo-Macher, dem zunächst fast alles misslingt und der mit den pubertierenden Kindern auf Kriegsfuß steht, denn auch ganz gut. Undankbarer dagegen ist Rolle von Christine Neubauer. Während man bei Milberg immer geneigt ist, den Komödianten zu sehen, der etwas neben seiner Figur steht, muss sie das Drama in eine Geschichte bringen, der etwas mehr Schräglage gut getan hätte.
“Tausche Firma gegen Haushalt” ist eine typische Degeto-Produktion. Ein Familienfilm, der keinem weh tut. Der Geschlechter-Kampf wird hier ganz entgegen der Scheidungsquote ausgefochten in der Hoffnung, dass am Ende die Einschaltquote wenigstens stimmt. Das einzig Mutige an diesen Filmchen ist, dass es anders als die kommerziellen TV-Movies auf den Dauerbeschuss des Zuschauers mit Liebe, Scheidung, Tod und allen erdenklichen Konflikten verzichtet und statt dessen aus dem ganz normalen Alltag ihr Handlungspotenzial schöpft. Da knallt nichts, da plätschert es nur 90 Minuten im Seichten dahin.