Tatort – Schiffe versenken

Handwerkliche Schlampigkeiten beim Krimi-Flaggschiff der ARD

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Foto Rainer Tittelbach

Von Bremen ans Meer ist es nicht weit. Da war es eine gute Idee, den „Tatort“ um Inga Lürsen mal auf hoher See spielen zu lassen. Es war auch reichlich was los im „Tatort: Schiffe versenken“. Doch die Krimi-Ausführung blieb hinter der guten Ausgangsidee zurück.

Von Bremen ans Meer ist es nicht weit. Eine gute gute Idee also, den „Tatort“ um Inga Lürsen mal auf hoher See spielen zu lassen. Eine Reederei mit lebensgefährlichen Geschäftspraktiken machte der forschen Ermittlerin das Leben schwer. Alles begann mit einer tiefgekühlten Leiche: ein Zweiter Offizier, der zu viel wusste von den Machenschaften des Reederei-Besitzers skrupelloser Tochter, ging über Bord und einem Fischerboot ins Netz. Die Mannschaft erwies sich als wenig kooperativ. Die Kommissarin wurde beinahe erdrosselt, in ihrer Kajüte gefangen gehalten und halbnackt in Handschellen gelegt, derweil Stedefreund versuchte, das Schiff zurückzuordern. Doch außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer: nichts zu machen… Es war reichlich was los im „Tatort: Schiffe versenken“ von Florian Baxmeyer. Doch wie so oft bei den Krimis aus Bremen blieb die Ausführung hinter der guten Ausgangsidee zurück. Die Story pendelte unentschlossen zwischen Ermittlungskrimi und Thriller, die Schauspieler – ihrer Prominenz zum Trotz – chargierten umso entschlossener. Die dramaturgischen und inszenatorischen Mängel, die vielen kleinen Ungereimtheiten, die hölzernen Wechsel zwischen Land und Meer, billige Spannungsmache, blasse Figuren – all das ließ diesen „Tatort“ zur mäßig spannenden Räuberpistole verkommen. Schlampigkeiten dieser Art sollten beim Krimi-Flaggschiff der ARD nicht einreißen. (Text-Stand: 24.5.2009)

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Reihe

RB

Mit Sabine Postel, Oliver Mommsen, Michael Gwisdek, Ina Weisse, Gustav Peter Wöhler, Hans Peter Hallwachs

Kamera: Marcus Kanter

Schnitt: Elke Schloo

Musik: Stefan Hansen

Produktionsfirma: Bremedia

Drehbuch: Wilfried Huismann, Philip LaZebnik

Regie: Florian Baxmeyer

Quote: 7,31 Mio. Zuschauer (24,7% MA)

EA: 24.05.2009 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

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