Ein Tiroler Bauunternehmer baumelt mit eingeschlagenem Schädel am Kran einer seiner Baustellen. Ausgestellt wie ein Mahnmal. Jener Kogl hatte viele Feinde. Mazedonische Schwarzarbeiter, die weder von ihm noch seinem Subunternehmer Filzer bezahlt wurden, sondern stattdessen als Illegale abgeschoben wurden – und jetzt heimlich zurückgekehrt sind, um die vereinbarten 10.000 Euro einzufordern. Filzer selbst, ein ganz ausgekochter Hund, der eine Affäre mit Kogls zweiter Frau hat, ist untergetaucht und gilt bald als Hauptverdächtiger. Fast ein bisschen zu selbstsicher gibt sich der investigative Journalist Markus Feyersinger, der auch allen Grund hat, auf den korrupten Patriarchen wütend zu sein. Wer erbt, könnte auch ein Mordmotiv haben: Kogl Junior hatte andere Vorstellungen von der Zukunft des Tiroler Unternehmens. Und auch Kogls Frauen sind zwei ganz Ausgeschlafene. Für Moritz Eisner also ein grausiger Fall – nicht nur aus kriminalistischer Sicht: dem Wiener ist die Tiroler Lebensart ziemlich zuwider und auf einen wie den Kollegen Pfurtscheller könnte er gut verzichten. Und mit Gipsverband und Krücken zu ermitteln – das ist auch kein Spaß.
„Die ganze Zeit hat man Täter, die man nicht erwischen will“, grantelt der Sonderermittler still vor sich hin. Angefressen ist er sowieso mal wieder. Nach einem Treppensturz in Tirol ermitteln – das ist hart für einen Wiener. Was Eisners Unzufriedenheit angeht, da musste Krassnitzer nicht viel spielen. Der Schauspieler rutschte auch in Wirklichkeit aus, fiel die Treppe herunter und wenig später stand es im Drehbuch von Felix Mitterer („Die Piefke-Saga“). Krimi-dramaturgisch ist das ohne große Raffinesse, dafür mit reichlich Ösi-Schmäh versetzt und die Sozialkritik ätzt sich in viele der mit Tiroler Redundanz erzählten Szenen. Zwischen modernem Sklavenhandel und Vetternwirtschaft der Großkopferten bewegen sich die beiden ungleichen Kommissare recht launig durch die mit allzu wuchtigem Sounddesign ausgeschlagene Bergwelt. „Unsere Wirtschaft ist eine Schattenwirtschaft“, klärt ein engagierter, mundtot gemachter Finanzbeamter Kommissar Eisner auf. Man könne nicht alle Schwarzarbeiter einkassieren – sonst bräche die Wirtschaft des Landes zusammen. Solche kleinen Seitenhiebe oder die Telefonate des Kollegen mit der demenzkranken „Mama“ sind das Herzstück dieses unspektakulären Whodunit. Und Eisners verkniffenes Gesicht natürlich!