Krimi-Meilensteine sind vom „Tatort“ aus Münster nicht zu erwarten, ein unterhaltsamer TV-Abend scheint aber so gut wie sicher, wenn Brummbär Thiel und Oberschnösel Börne auf Mörderjagd gehen. Dieses Mal gibt’s einen toten Privatdetektiv, der ein paar Fotos geschossen hat, die in der Familie eines Unternehmers nicht gern gesehen sein dürften, ausgewachsene Kampfhunde, ein vermeintliches Erpressungsszenario und einen zweiten Toten.
Bei „Krumme Hunde“ zählt noch weniger als sonst der Krimi-Fall. Auch der Schlagabtausch der beiden Streithähne fällt dieses Mal zurückhaltender aus. Das tut gut und öffnete neue Schauplätze zum Schmunzeln. Was einen 90 Minuten an diesem „Tatort“ halten wird, ist das abstrus-komische Geflecht dieser Geschichte. Die kultivierte Erbschleichung von Börne oder die Aufdröselung des Verwandtschaftsverhältnisses mit dem Toten liefern den absurden Grundton, in den sich die zahllosen komischen Obertöne leitmotivisch bestens einpassen: die indische „Stiefmutter“ von Thiel, der Telefonleitungsexperte, der ständig unterm Schreibtisch liegt oder die dicken Bohnen mit Mettwurst, die einmal mehr bestätigen, dass Thiel ein echter Bauch-Kommissar ist. Neben gelungenem Sprachwitz darf Axel Prahls Figur sogar in Action machen: Dabei geht das St.-Pauli-Käppi verloren und es zeigt sich ein fescher Irokesenschnitt. Kommentar Börne: „Schöne Schuhe.“ (Text-Stand: 18.5.2008)