Vom erotischen Ertrag her war Kommissar Eisners Visite in Linz ein großer Reinfall, entpuppte sich doch die schöne Klavierspielerin, in die er sich verguckt hatte, als ausgekochtes Gangster-Flittchen. Und sonst überall nur Paare mit Kinderwunsch, dicke Bäuche, Mutter-Kind-Turnen, selbst die anfangs so freudig erregte Kollegin entpuppte sich als zum dritten Mal schwanger. Eisner wusste schon, weshalb er wenig Lust hatte auf diesen Einsatz, der ihm im Übrigen beinahe noch sein Leben gekostet hätte.
Viel Handlung, viel Blut und auch etwas Action hatte dieser österreichische „Tatort“ zu bieten, kriminalistisch und psychologisch aber war das Schmalkost, was einem Krassnitzer & Co hier anboten. Ein bisschen unverbindliche Gesellschaftskritik (künstliche Befruchtung als Wachstumsbranche), viel Gerede um ein dramaturgisches Nichts. Mal wurde sinnlos aufs Tempo gedrückt, um danach alles doppelt und dreifach verbal zu erklären. Auch soziale Klischees über lesbische und erotische Frauen wurden in billigster Manier eingesetzt. „Kinderwunsch“ war einer jener Filme, bei denen alles nur der Wirkung geopfert wird – doch selbst auf dieser Ebene gab es arge Pannen, so beim Schnitt. Und auch auf der Ebene der Figuren, da stimmte rein gar nichts. Tiefpunkt für Krassnitzers Eisner. (Text-Stand: 2009)