Tatort – Fluch des Bernsteinzimmers

Sodann, Lade, Weitzenböck, Honert. Auf der Fährte des verlorenen Schatzes

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Foto Rainer Tittelbach

In Hans-Werner Honerts „Tatort – Fluch des Bernsteinzimmers“ heften sich Ehrlicher & Kain auf die Fährte des im Zweiten Weltkrieg verlorenen Schatzes, den die deutsche Wehrmacht aus Petersburg raubte und in Richtung Thüringen abtransportieren ließ und der auf dem Weg dorthin spurlos verschwunden ist. Merkwürdige Personen, seltsame Situationen, eine Galerie von Verdächtigen – und der Dresdner Chef-Ermittler stößt in Polen an seine Grenzen.

Immer wieder wurde in Filmen der Mythos des berühmten Bernsteinzimmers aufgegriffen. Nun heften sich die „Tatort“-Kommissare Ehrlicher & Kain auf die Fährte des im Zweiten Weltkrieg verlorenen Schatzes, den die deutsche Wehrmacht aus Petersburg raubte und in Richtung Thüringen abtransportieren ließ und der auf dem Weg dorthin spurlos verschwunden ist. Der Mord an einem Herzogen-Ehepaar führt in „Fluch des Bernsteinzimmers“ den Chef auch nach Polen, wo Ehrlicher seinerseits nur knapp einem Mordanschlag entkommen kann.

Es ist schon alles recht merkwürdig. Der verstorbene Herzog hat einen Tag vor seinem Tod noch sein Testament geschrieben. Alleinerbin ist seine Tochter Mary (Katja Weitzenböck). Der traut man einen Mord am wenigsten zu. Außerdem erbt sie offenbar nur Verpflichtungen. Dagegen wirkt ihr Freund und Anwalt der Familie Jan Müller (Arnd Klawitter) seltsam übermotiviert. Und die engen Vertrauten der Ermordeten, Ross und der Bernsteinzimmer-Fanatiker Sur, tun sehr geheimnisvoll. Und warum taucht sofort nach des Herzogs Tod dessen in Irland lebender Finanzverwalter Heinz Maas auf? Nachdem Ross mit Marie einen Ausflug nach Polen gemacht hat, sieht man auf einmal klarer, sowohl was die Besitzverhältnisse des Grafen als auch was die Intrigen im Adelshause angeht.

Ein Verdächtiger nach dem anderen stellt sich im herzoglichen Schloss ein. Das erinnert ein wenig an die Krimis von Agatha Christie. Und sie scheinen fast alle ein Geheimnis zu haben, und einige plagt eine Obsession. Je mehr sich die Handlungsfäden zusammenziehen, umso spannender wird dieser „Bernsteinzimmer“-Krimi von Autor und Regisseur Hans-Werner Honert. Die Kommissare bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm. Zunächst verweigern sie dem bedrohten adligen Ehepaar den Personenschutz, später entgehen beide selbst nur knapp dem Tod. Und Ehrlicher kommt sogar, um seinen Kollegen zu retten, in die Verlegenheit, zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Kommissar einen Menschen zu erschießen.

Im privaten Bereich gibt es in dieser und den nächsten Folgen Zuwachs: Ehrlicher bekommt eine Partnerin, eine, die in alter DDR-Tradition voll im Leben steht. Sie heißt Helga, und betreibt einen Waschsalon mit Café. „Als Existenzgründerin ist sie nicht von ihm abhängig. Und das lässt sie ihn durchaus mal spüren“, betont die Darstellerin der neuen Figur Annekathrin Bürger („Mobbing“), die seit 35 Jahren fest an der Berliner Volksbühne engagiert ist. Schon immer habe sie sich gedacht: „Der Ehrlicher bräuchte mal ’ne Frau“, das wäre gut für die Geschichten. Jetzt hat er sie gefunden, zumindest für drei Filme. (Text-Stand: 1999)

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Reihe

MDR

Mit Peter Sodann, Bernd Michael Lade, Katja Weitzenböck, Arnd Klawitter, Hilmar Eichhorn, Martin Seifert, Annekathrin Bürger

Kamera: Jürgen Heimlich

Schnitt: Margit Schulz

Musik: Klaus Doldinger

Produktionsfirma: Saxonia Media

Produktion: Jan Kruse

Drehbuch: Hans-Werner Honert

Regie: Hans-Werner Honert

Quote: 8,07 Mio. Zuschauer (24% MA)

EA: 31.10.1999 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach