Ein Serienkiller geht um am Bodensee. In einem Künstlerdorf ereignen sich bizarre Morde. Einen lüsternen Maler ereilt der Exitus per Stromschlag, eine adlige Kultur-Domina haut es vom angesägten Hochsitz geradewegs in die Zacken einer Egge. So perfide die Tötungsarten, so schräg das Muster: Hier tötet einer nach dem Vorbild des Krimiautors Ruben Rath. Oder ist er selbst der wahnsinnige Todesengel – allein den Verkauf seiner Bücher im Blick? Auch sein autistischer Sohn hat ein Motiv: Er liebt die Dorfschöne Susanne – und die wurde von beiden Ermordeten begehrt. Der Künstler wollte sie vergewaltigen. Klara Blum behält deshalb auch sie genau im Blick. Unter Verdacht gerät außerdem der völlig abgebrannte Musiker Thomas Backhausen, der hohe Schulden bei der Toten hatte. Dass Rath noch einen weiteren Krimi veröffentlicht hat und gerade an seinem vierten Buch schreibt, gefällt Kommissarin Blum gar nicht. „Auf Anschlag“, so der Arbeitstitel des neuen Krimis. Ein Scharfschütze, der Amok läuft. Wenig später knallt eine Kugel durch das Wohnzimmerfenster des Schriftstellers.
„Das schwarze Haus“ ist ein Krimi, der in seiner Anlage auch etwas für Fritz Wepper („Mord in bester Gesellschaft“) oder für Wilsberg, Börne & Konsorten hätte sein können. Einen mittelprächtigen Ermittlerkrimi mit allzu offensichtlicher Gemenge-Lage aus ausgedachten Mordmotiven und vorgeschobenen Verdächtigungen hat Bohn da zusammengeschraubt für Eva Mattes & Co. Die stereotypen „Auflockerungen“ und Möchtegern-Running-Gags um die Kommissarin als Anglerin und den rasanten Autofahrer Perlmann („Es ist Winter, die Straßen sind glatt“ – die Bilder zeigten etwas anderes!) nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ verpufften ebenso wie der verheißungsvolle Titel vom „Schwarzen Haus“, in dem der Zuschauer nur kurz zu Gast ist. Auch die eingeworfenen Anmerkungen zum Thema Künstlerbetrieb: mehr Schein als Sein! Dazwischen werden in dem prominent besetzten Film Gemeinplätze gewechselt („Jeder Mensch hat das Potenzial, einen anderen zu töten“) und selbst noch die beste Metapher, ein Hamster im Hamsterrad, zerredet: „Da macht einer viel Wind und kommt doch nicht vom Fleck“ – und nächste Woche gibt es wieder einen „Tatort“!