Rosamunde Pilcher – Vier Frauen: Olivias Schicksal / Lauras Glück

Charles Dance, Rebecca Night, Schweins, Weisgerber, Zirner, viele Adoptionen und alles wird gut

Foto: ZDF
Foto Rainer Tittelbach

Und schon wieder wird ein betagter Mann Vater einer erwachsenen Tochter. Bei den Airds überschlagen sich die Ereignisse: Tod, Geburt, Liebe, Intrigen, Geldangelegenheiten, Hochzeit, Scheidung und gleich mehrere Adoptionsfälle. Pilcher verpflichtet. Aber wie schon die ersten beiden Teile bewegt sich auch „Vier Frauen: Olivias Schicksal / Lauras Glück“ auf sehr britischem Edelkitsch-Niveau. Überzeugender deutsch-britischer Cast. Ein gefühlssicherer Mix aus Liebe, Leidenschaft und Familienbande, sehr szenisch und britisch in epischer Breite erzählt. Auch ohne Schnee ein Pulswärmer zur Weihnachtszeit: drei Stunden TV-Trost!

Bei den Airds überschlagen sich die Ereignisse. Nach dem Tod der Großmutter irritiert Edmund, dass seine eigenwillige Mutter einer völlig unbekannten Frau, der Tierärztin Olivia Thorpe, ihre Anteile an dem von ihm gegründeten Unternehmen vermacht hat. Bald hat er Gewissheit: die 39-jährige Olivia ist seine Tochter. Ihre Mutter, Pandora, war die Schwester seines Freundes Archie, eine aufregende geheimnisvolle Frau, mit der Edmund eine Affäre hatte. Edmunds Mutter regelte offenbar die Adoption – und ließ ihre eigene Familie in Unkenntnis darüber. Virginia, Edmunds zweite Frau, kann sich da nur schwer ein Lächeln verkneifen. Derweil ist Laura aus den USA vom Besuch ihres leiblichen Vaters zurückgekehrt. Ihre Schwester Alexa ist mittlerweile von Ehebrecher Noel geschieden, der von seiner Affäre Lucilla, der einst besten Freundin Alexas, nichts mehr wissen will. Auch den aus der Liaison hervorgegangenen Sohn will er nicht anerkennen. Lieber versucht er, sich an Olivia heranzumachen und sie von ihrem gerade erst gefundenen Vater und den Airds zu entfremden.

The same procedere wie zu Ostern 2011. Eine aristokratische Familie sortiert sich neu. Trotz zahlreicher deutscher Schauspieler in der ersten Reihe (endlich mal wieder Esther Schweins) sehr britisch und für hiesige Verhältnisse ein wenig redundant erzählt, entwickelt sich in Teil 3 und 4 von „Vier Frauen“ alles zum Guten. Auf dem Weg dorthin wird diese noble Familie auf melodramatische Weise mit den so genannten Dingen des Lebens konfrontiert: mit Tod, Geburt, mit Liebe, Intrigen, Geldangelegenheiten, mit Hochzeit, Scheidung und gleich mit mehreren Adoptionsfällen. Pilcher verpflichtet. Und so fügt sich alles am Ende (zu einem stimmigen – etwas inzestuös anmutenden – Gesamtbild). Einige der Figuren gehen gestärkt aus dem Tal der Tränen hervor. Und dem Zuschauer könnte es in der Weihnachtszeit ähnlich gehen. Manch einen werden bei diesem gefühlssicheren Mix aus Liebe, Leidenschaft und Familienbande wohlige Schauer überkommen. Die entschleunigte Dramaturgie mit ihrem Hang zum Szenischen und die epische Breite, forciert durch die stimmungsvollen Landschaftsta-bleaux, ergeben einen entspannten, flüssigen Erzählrhythmus. Der Film nimmt sich Zeit. Das gehört mit zu seiner Botschaft. „Familie KANN funktionieren“ – sagt uns diese Familien-Saga. Das ist sicher blauäugig. „Man muss sich Zeit füreinander nehmen.“ Das klingt verdammt kitschig. Das kann aber – wie dieser Pilcher-Vierteiler – verdammt tröstlich sein.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

tittelbach.tv ist mir was wert

Mit Ihrem Beitrag sorgen Sie dafür, dass tittelbach.tv kostenfrei bleibt!

Kaufen bei

und tittelbach.tv unterstützen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Reihe

ZDF

Mit Charles Dance, Esther Schweins, Rebecca Night, Eleonore Weisgerber, Susanna Simon, Johannes Zirner, Adrian Lukis, Suzan Anbeh, Christoph von Friedl

Kamera: James Aspinell

Musik: Richard Blackford

Produktionsfirma: Gate Film, Tele München

Drehbuch: Matthew Thomas

Regie: Giles Foster

Quote: 3,86 Mio. Zuschauer (12,5% MA)

EA: 25.12.2011 20:15 Uhr | ZDF

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach