Rosamunde Pilcher – Alte Herzen rosten nicht

Ilja Richter, Ursela Monn, Siegfried Rauch, Pilcher, eine Alten-WG & Beatles-Songs

Foto: ZDF / Jon Ailes
Foto Tilmann P. Gangloff

Alles wird gut, keine Frage, und jeder Topf findet genregemäß seinen Deckel. Auch die Inszenierung ist konventionell. Aber der Weg zum Happy End dieser 113. Pilcher-Verfilmung nimmt einige unerwartete Wendungen, die Darsteller (allen voran der Boulevard-Komödien-erfahrene Ilja Richter) machen Spaß und Cornwall ist dieses Mal eine Fernsehreise wert.

„Alte Herzen rosten nicht“ basiert auf Rosamunde Pilchers Kurzgeschichte „A Present from Michael“ und erzählt vom verwitweten Arzt Gary (Ilja Richter), der sich in seinem prachtvollen Landsitz ein wenig einsam fühlt; immerhin sorgt seine frisch engagierte junge Gärtnerin Melanie (Mandoki) für etwas Abwechslung im beschaulichen Rentnerdasein. Bei der Trauerfeier eines früheren Kommilitonen trifft Gary nicht nur dessen Witwe Erica (Monn), sondern auch die Studienfreunde Paul und Paula (Rauch & Leitner). Alle sind mit ihrer jeweiligen Situation nicht recht zufrieden: Gary ist allein, Ericas Platz im Seniorenheim entpuppt sich als unzumutbar, und auch das Pärchen möchte aus seinem spanischen Exil nach England zurückkehren. Gary hat Platz genug, Erica scheint einer Auffrischung einstiger romantischer Gefühle nicht abgeneigt, eine lukrative Idee zur Finanzierung des Lebensabends ergibt sich auch, und Melanie steuert das nötige Startkapital bei. Alle könnten glücklich sein bis ans Ende ihrer Tage, gäbe es da nicht einige ebenso unvorhersehbaren wie existenzielle Hindernisse. Garys Tochter, der die Hälfte des Schlosses gehört, besteht auf dem Verkauf des Hauses, weil sie einen Kredit zurückzahlen muss. Viel finsterer aber ist die Bedrohung durch einen veritablen Gangster: Melanie hat ihn um 250.000 Pfund erleichtert, weil er sie ohne ihr Wissen als Drogenkurier missbraucht hat und sie ins Gefängnis musste.

Die Geschichte von „Alte Herzen rosten nicht“ ist weder originell noch in irgendeiner Form relevant. Die Umsetzung durch Helmut Metzger ist konventionell und hält sich penibel an die Regeln der Pilcher-Filme: Zwischendurch gibt’s immer wieder mehr oder weniger sinnvoll integrierte Landschafts- und Strandflüge, und wenn’s für eine der Personen besonders emotional wird, folgt postwendend ein Zoom in die Nahaufnahme. Für Freunde der leichten Unterhaltung dürfte der Film trotzdem ein Vergnügen sein, und das hat er vor allem Ilja Richter zu verdanken, der hier die ganze Erfahrung aus Dutzenden von Boulevard-Komödien ausspielt, seine Sätze gern mit einem sympathischen ironischen Unterton versieht und ohnehin die besten Dialoge hat. Schön und berührend gespielt ist auch Garys hartnäckiges Werben um Erica. Selbst wenn Lara Mandoki viel frugalen Charme investiert: Gegen die alten Profis hat der Nachwuchs (außerdem Christopher Kohn als Melanies Freund) keine Chance.

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Reihe

ZDF

Mit Ilja Richter, Ursela Monn, Kathi Leitner, Siegfried Rauch, Lara Mandoki, Christopher Kohn, Natasha Alderslade

Kamera: Helge Peyker

Szenenbild: Robert Foster

Musik: Richard Blackford

Schnitt: Romy Schumann

Produktionsfirma: FFP New Media

Drehbuch: Martin Wilke

Regie: Helmut Metzger

Quote: 6,14 Mio. Zuschauer (16,5% MA); Wh. (2017): 4,23 Mio. (16,4% MA)

EA: 17.11.2013 20:15 Uhr | ZDF

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