Von diesem Kinderfilm, den „Lindenstraße“-Erfinder Hans W. Geißendörfer für die Degeto produziert hat, könnten sich einige Macher der Freitagabend-Rührstücke durchaus etwas abgucken. Die durchschaubare Zwei-Welten-Dramaturgie von „Pik und Amadeus – Freunde wider Willen“ wird immer wieder mit augenzwinkerndem kindlichem Eigensinn charmant gebrochen. Pik alias Pauline ist ein keckes Gör, das mit seinen 13 Jahren mitten im Leben steht. Sie hat keine Eltern mehr, dafür eine Oma mit Herz, Haltung & dem Gerichtsvollzieher im Nacken. Um Geld für deren Tierpension aufzutreiben, landet die Heldin durch allerlei missliche Umstände in einer Prominentenfamilie. Sie freundet sich mit dem gleichaltrigen Sprössling der etepeteten Sippschaft an, mit dem sie – auf der Flucht vor einem gesetzlosen Ordnungshüter – eine Entführung vortäuscht.
Der Film von Dominikus Probst, nach dem Drehbuch der „Tatort“-erfahrenen Dorothee Schön, setzt gleichermaßen auf Komödien- und Krimielemente. Nach dem Motto „Kinder sind die besseren Kriminalisten und die besseren Menschen sowieso“ schließt „Pik und Amadeus“ deutlich an die telegenen Kinderkrimis in der Nachfolge von Enid Blytons „5 Freunde“-Geschichten an. Sidonie von Krosigk, bekannt als Bibi Blocksberg, rappt durch die feine Gesellschaft. An ihrer coolen Seite: Sonja Kirchberger, Heinrich Schafmeister, Rudolf Kowalski und – besonders liebenswert – Gudrun Okras. Fazit: ein Wohlfühlfilm, der ein kleines Bisschen kratzt am sozialen und moralischen Gefälle der Protagonisten, vor allem aber Kindern (und auch einigen Erwachsenen) Spaß machen dürfte. (Text-Stand: 26.12.2006)