Mord in bester Gesellschaft – Der Tote im Elchwald

Fritz & Sophie Wepper, Schneider, Sämann. Der Psychologe im Lindström-Land

Foto: Degeto
Foto Tilmann P. Gangloff

Mit den letzten Episoden war „Mord in bester Gesellschaft“ (2007 bis 2017) eine richtig gute Krimireihe, aber zu Beginn hatte die ARD-Tochter Degeto offenbar fest vor, Fritz Wepper und seine (anfangs reichlich ungelenk spielende) Tochter Sophie durch die Weltgeschichte zu schicken. „Der Tote im Elchwald“ führt den Psychologen nach Schweden. Es ist ein Whodunit in der Billig-Variante. Der Film ist lieblos heruntergedreht, und einige Schauspieler-Leistungen spotten jeder Beschreibung. Da kann dann auch Wepper nicht viel retten.

Mit den letzten Episoden war „Mord in bester Gesellschaft“ (2007 bis 2017) eine richtig gute Krimireihe, aber zu Beginn hatte die ARD-Tochter Degeto offenbar fest vor, Fritz Wepper und seine (anfangs reichlich ungelenk spielende) Tochter Sophie durch die Weltgeschichte zu schicken. Womöglich sollte der Psychologe Wendelin Winter überall dort seine Kriminalfälle lösen, wo sich zuvor Christian Kohlund im „Traumhotel“ erfolgreich herumgetrieben hatte, gemäß der mitunter schlichten Logik der Programmverantwortlichen, dass es eine Superquote geben müsste, wenn man die verschiedenen Reihen in einen Topf wirft.

Nach dem ersten Abenteuer auf Gran Canaria darf sich Wepper in „Der Tote im Elchwald“ auf „Inga Lindström“-Terrain tummeln: Als Gast des Werftbesitzers Larsson (Miguel Herz-Kestranek) soll Wendelin Winter in Schweden an einer Elchjagd teilnehmen. Tochter Alexandra (Sophie Wepper) zieht’s derweil in ein Öko-Camp, wo Naturschützer der freien Liebe frönen. Während der Jagd verliert Winter prompt die Orientierung, stolpert über die Leiche von Larssons Kompagnon Hendriksson (Bernhard Schir) und wird niedergeschlagen. Als er wieder zu sich kommt, ist der Leichnam verschwunden. Am nächsten Tag taucht sie im See auf, tot wie zuvor, und Winter hat die große Auswahl: Hendriksson war bei allen verhasst. Seinen Freund hat er munter mit dessen Frau betrogen, außerdem ist er Schuld, dass Larssons Nichte (Annekathrin Bach) im Rollstuhl sitzt: Er hatte sie während einer Autofahrt belästigt, der Wagen kam von der Straße ab. Whodunit in der Billig-Variante.

Regisseur Peter Sämann hat in den letzten drei Jahren 14 (!) Filme für die Degeto inszeniert, die meisten davon mit Christine Neubauer. Bei einem derartigen Ausstoß kann Fernsehen gar nichts mehr mit Kunst zu tun haben. Auch „Der Tote im Elchwald“ ist lieblos runtergedreht. Der Film wartet zum Teil mit Darstellerleistungen auf, die den Beteiligten mindestens peinlich sein müssten; Lucia Gailová als Larssons fremdgehende Gattin zum Beispiel, eine vermeintliche Sexbombe, ist fast schon unfreiwillig komisch. Nicht mal Fritz Wepper kann die Geschichte retten (Buch: Rolf-René Schneider); von seiner Tochter ganz zu schweigen.

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Reihe

ARD Degeto

Mit Fritz Wepper, Miguel Herz-Kestranek, Annekathrin Bach, Bernhard Schir, Sophie Wepper, Bernhard Bettermann, Helena Trolle, Andreas Guenther

Kamera: Gero Lasnig

Szenenbild: Albert Jupé

Schnitt: Daniela Padalewski-Junek

Produktionsfirma: Mona Film

Drehbuch: Rolf-René Schneider

Regie: Peter Sämann

EA: 14.02.2008 20:15 Uhr | ARD

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