Mein Papa mit der kalten Schnauze

Axel Milberg, Birge Schade, Britta Krause. Hunde sind die besseren Menschen

Foto: Pro Sieben
Foto Tilmann P. Gangloff

Weil es sich die Tochter beim Ausblasen der Geburtstagskerzen so gewünscht hat, fristet der Workaholic-Papi (Axel Milberg!) sein Dasein fortan als Hund. Typische Komödien-Idee der frühen 00er Jahre, hübsch ausgedacht und für ein solch phantastisch-märchenhaftes Sujet durchaus stimmig (im Subtext), launig inszeniert und im Spiel genregemäß überzogen.

Weil ein ehrgeiziger Anwalt Frau und Kinder vernachlässigt und nur noch für seinen Beruf lebt, hat der Wunsch seiner kleinen Tochter beim Ausblasen der Geburtstagskerzen drastische Folgen; fortan fristet Klaus Kramer (in den ersten zwanzig Minuten von Axel Milberg verkörpert, danach von den beiden Beagles Bruiser und Tuffy) sein Dasein als Hund. In seine Identität schlüpft jetzt ein anderer, was bei Ehefrau Verena (Birge Schade) zu heftiger Empörung führt: Vermutet sie doch den Gatten im Luxushotel, wo er an der Seite einer jungen Gespielin in Saus und Braus lebt. Prompt tröstet sie sich mit einem Mandanten ihres Mannes. Klaus, der Hund, versucht derweil, Verena von seiner Identität zu überzeugen. Zwischendurch muss er noch seinen aktuellen Fall retten, sich der Nachstellungen eines Nachbarn erwehren, der ihn mit einer Pudeldame verkuppeln will, und seinen Sohn vor größerem Unheil bewahren; der vernachlässigte Junge ist in ziemlich schlechte Gesellschaft geraten und wird von einem schmierigen Dealer mit Kampfhund als Zwischenlager für Kokain missbraucht.

Britta Krause inszeniert diese nette, harmlose Geschichte (ihr Drehbuch basiert auf einer Vorlage von Tatjana Bliss und Jennifer Robinson) mit viel Sympathie für die Figuren. „Mein Papa mit der kalten Schnauze“ ist zwar Krauses Langfilmdebüt, doch das Timing ist perfekt und die Führung gerade der jungen Darsteller durchweg gut; selbst wenn der Hund natürlich der Star des Films ist. Glaubwürdig ist auch die unvermeidliche Läuterung des Anwalts gegen Ende, als er wieder Mensch sein darf. Allerdings wird er eingangs als skrupelloser Fiesling etwas überzeichnet, was selbst Axel Milberg mit seiner geradezu hingebungsvollen Süffisanz nicht immer ausgleichen kann. Sehenswert ist auch Birge Schade, die aus ihrer Rolle weitaus mehr macht als bloß „die Frau an seiner Seite“. (Text-Stand: 13.9.2001)

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Fernsehfilm

Pro Sieben

Mit Axel Milberg, Birge Schade, Felix Bresser, Maximilian Köster, Sina Richardt, Peer Jäger

Kamera: Michael Wiesweg

Schnitt: Vessela Martschewski

Musik: Martin Todsharow

Produktionsfirma: Studio Babelsberg

Drehbuch: Britta Krause, Jennifer Robinson, Tatiana Bliss

Regie: Britta Krause

EA: 13.09.2001 20:15 Uhr | Pro Sieben

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