Es gehört zum Prinzip der Romanze, dass man von Anfang an weiß, wie’s am Ende ausgeht. Im besten Fall wünscht man sich sogar, dass sich die beiden Hauptfiguren finden mögen, ganz gleich, welche Lügen und Intrigen zwischen ihnen stehen. Die Frage ist nur, wie überzeugend dem Drehbuch der Mittelteil gelingt, denn davon hängt ab, ob man bereit ist, einer so verhersehbaren Geschichte tatsächlich von A bis Z zu folgen.
A wie Anfang steht in diesem Fall für eine Rückkehr: Während die hübsche Hamburgerin Katja (Sonsee Neu) sich und ihren Sohn Lasse vom kargen Lohn als Fremdenführerin über Wasser hält, hat sich Jugendliebe Nick (Marco Girnth) vor Jahren nach Australien aus dem Staub gemacht; vom Sohnemann wusste er damals allerdings noch nichts. Katja pflegt seither eine Lebenslüge, an die sie mittlerweile fast selber glaubt: Sie hat Lasse erzählt, er sei der Sohn des Rock-Stars Dylan Spader. Seither träumt Lasse davon, irgendwann mit Dylan auf der Bühne zu stehen und „Jumpin’ Jack Flash“ zu singen. Aber auch mit dem unversehens heimgekehrten Nick lässt sich einiges anstellen; auf dem Surfbrett zum Beispiel ist er ein echtes Ass. In den Augen Katjas indes ist er eher ein echtes Aas: Weil er Geld für ein Hotelprojekt braucht, will er den „Soul Club“ verscherbeln, den Treffpunkt ihrer alten Clique und das Ein und Alles im Leben von Katjas Onkel Otto, der prompt einen Herzanfall erleidet, als Nick ihm eine Zahlungsaufforderung von 25.000 Euro unter die Nase hält.
Regisseur Holger Haase hat vor einigen Jahren mit einem Debüt beeindruckt, das voller Überraschungen steckte: „Das Leben der Philosophen“ strotzte nur so von originellen Einfällen. Seine Pro-Sieben-Komödie „29 und noch Jungfrau“ war dem Titel zum Trotz immerhin prima Gute-Laune-Fernsehen, und auch seine jüngsten (überwiegend für Sat.1 entstandenen) Komödien, darunter „Mein Lover, sein Vater und ich!“ oder „Bollywood lässt Alpen glühen“, waren recht amüsant. Sieht man mal vom Auftritt des Rock-Stars (Robert Seeliger) ab, hat die Geschichte von „Man liebt sich immer zweimal“ (Buch: Claudia Kratochwil, Jochen Ketschau) kaum Überraschungen zu bieten. Daher ist man schon dankbar für die kleinen Bosheiten, mit denen Katja und ihre Freunde den Maklerbesuch im „Soul Club“ sabotieren. Die Szenen zwischen Katja und ihren alten Freundinnen sind zwar recht hübsch, aber kein Vergleich zum schrägen Trio aus den „Philosophen“. Immerhin darf Kameramann Michael Schreitel Hamburg von seiner schönsten Seite zeigen. (Text-Stand: 2008)