Callgirl Lizzy wird unfreiwillig Zeugin eines Mordes. Ihr Zuhälter „Kante“ lässt gleich zwei Männer über die Klinge springen. Sie kann entkommen, doch auf sie wird ein Kopfgeld ausgesetzt. Da sie kurz zuvor bei einem „Job“ im Landeskriminalamt Kontakt zu einigen Beamten aufgenommen hatte, erinnert sie sich an die offene Stelle als Bürokraft. Sie wird auf Probe eingestellt. Im Keller des LKA richtet sie sich heimlich häuslich ein. Nach anfänglichem Chaos rauft sich das Team zusammen. Auch Abteilungsleiter Conrad Maschner weiß mehr und mehr die unkomplizierte Offenheit von Lizzy zu schätzen. Über den Dächern der Stadt sinnieren sie über das Leben. Doch „Kante“, der einen LKAler auf der Gehaltsliste hat, gibt keine Ruhe. Blondinen sterben in Berlin. So ist es für Lizzy an der Zeit, die Wahrheit zu sagen.
„Was macht man heute nicht alles, um einen Job zu kriegen, um zu überleben?!“ Mit dieser banalen Moral etabliert das TV-Movie „Callgirl undercover“ eine Ex-Prostituierte als Heldin. Jene Lizzy ist ein ganz normales Mädchen: patent, spontan, einfühlsam. Und ihre Darstellerin heißt Jeanette Biedermann, wie schön. Anfangs bestätigt allerdings die Hauptfigur alle Blondinen-Klischees – ohne Witz. Der Film zerfällt in verschiedene Genre-Phasen. Es beginnt Krimi-like, als nächstes folgt die Einarbeitung als Schreibkraft, die unter die Rubrik Komödie fällt, dann fordert die Romanze ihr Recht, bevor es am Ende wieder lebensbedrohlich in Richtung Krimi-Thrill kippt. Am Reißbrett entstanden der Plot, gedreht in sterilen Muff-Locations, routiniert runtergekurbelt von Ulli Baumann („Nikola“), billig besetzt von Grundy UFA. Man erkennt allein das Bemühen der Produzenten, kostensparend zu arbeiten.
Was macht man nicht alles für Filme, um Geld zu verdienen, und was denkt man sich nicht alles aus, um die Zuschauer zu ködern. Keine Frage, dieser Film ist ein Geschenk für Ex-Telenovelistin Biedermann („Anna und die Liebe“), ein Geschenk an den Zuschauer ist er nicht. Man sah selten in einer Romantic Comedy ein so wenig „funktionierendes“ Paar. Stephan Luca kann einem Leid tun. Und wie die Frau von der Table-Dance-Stange, deren Darstellerin in ihren Musicclips mit Vorliebe die Kühlerhauben einseift, zum trutschigen Frauchen mutiert – das macht diesen miesen Film zum ultimativen Unterschicht-Fast-Food-Programm mit einem Frauenbild aus der Steinzeit: verständnisvolle Muschi gesucht!