Es muss ja nicht immer „American Pie“ sein: Pro Sieben weiß längst, wie man solche Komödien auch mit deutschen Darstellern erzählt. „Küssen verboten, Baggern erlaubt“ ist dem jungen Sender zwar nicht ganz so amüsant gelungen wie kurz zvor „Mädchen Nr. 1“, aber Spaß macht die Geschichte trotzdem. Es geht um all die Dinge, die das Leben so leicht und gleichzeitig so schwer machen, wenn man drauf und dran ist, erwachsen zu werden: die erste Liebe, das erste Mal, die erste Enttäuschung. Regisseur Lars Montag trifft den Nerv des jungen Publikums recht gut, indem er die eigentlich tiefgründigen Themen fröhlich verpackt.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Julia (Marleen Lohse) und Philip (Bo Hansen), die Beachvolleyball-Champions ihrer Schule. Zusammen mit der ganzen Klasse fliegen die beiden nach Spanien, um an einem Turnier teilzunehmen. Sommer, Sonne, Strandvergnügen: klar, dass Julias Freund im verregneten Hamburg eifersüchtig wird. Also schließen Julia und ihr Freund David (Paco-Luca Nitsche) einen Pakt: Sie verhängen einen „Popp-Stopp“. David, ohnehin eher schüchtern, kann auch gar nicht anders: Er ist gerade beschnitten worden. Den verschiedenen Versuchungen, mit denen die beiden konfrontiert werden, ist ihr Pakt allerdings ziemlich schnuppe… Die Story klingt nach nicht besonders viel Tiefgang. Braucht es ja auch nicht: Die Komödie soll in erster Linie Spaß machen. Deshalb wacht über den Zeltplatz ein ziemlicher Drachen, deshalb muss David an einer ganz besonders empfindlichen Stelle von einem Krebs gezwickt werden, deshalb kann sich Philip vor lauter anderen Rundungen kaum auf den Volleyball konzentrieren. Aber ein paar Einfälle in dem ursprünglich amerikanischen Drehbuch sind richtig komisch. Und die durchweg unbekannten jungen Darsteller sind wie häufig in den Pro-Sieben-Komödien überraschend gut. (Text-Stand: 2.10.2003)