Ein berühmter Filmproduzent wurde erschossen. Wie sich bei den Ermittlungen von Kommissar LaBréa und seinem Team herausstellt, muss dieser Molin ein echter Kotzbrocken gewesen sein. Einen Grund, ihn umzubringen, hätten also einige gehabt: die wohlhabende Witwe, ihr Geliebter, der Regisseur des neuen Films, die Hauptdarstellerin, die nicht ganz freiwillig eine Affäre mit dem Produzenten hatte, der Kameramann… Reichlich Arbeit also für die Pariser Polizei. Weil LaBréa & Co jede Spur einzeln verfolgen und den Zuschauer bei jeder noch so ergebnislosen Befragung „mitnehmen“, zieht sich dieser dritte Fall der neuen ARD-Krimireihe ein wenig hin. Dafür bekommt man als Zuschauer allerhand von Paris zu sehen. „Das ist zwar total touristisch – aber ich mag diesen Platz“, sagt Céline, die Künstlerin, in die sich der Held verguckt hat. So ein bisschen spiegelt das auch die Haltung des Zuschauers wider: der Film ist auf Hochglanz poliert, aber Paris ist doch eine tolle Kulisse.
Dafür können echte Krimifans den Fall getrost vergessen. Nachdem alle Verdachtsmomente durchkonjugiert sind, wird der Mörder in den letzten 15 Minuten aus dem Hut gezaubert. Wer allerdings aufpasst, kann ihn durchaus erahnen. Fazit: psychologische Nullnummer mit anfangs aufgesetzt ulkigen Dialogen in gepflegten Interieurs und gelegentlich mit Aussicht. Gediegener Whodunit mit namhafter Darstellerriege. Ein Krimi für die ganze Familie!