Nach dem Abitur waren sie noch die besten Freunde: die quirlige Elin, der lässige Jonas und der nette Sven. Zehn Jahre später trifft sich das Trio, das sich aus den Augen verloren hat, noch einmal auf Svens Öko-Hof. Wenig später ist Sven Tod. Er wusste schon länger, dass er sterben würde, und noch länger wusste er, dass Elin und Jonas, die sich in ihrer Jugend ständig in den Haaren lagen, zusammen gehören. Also spielt Sven Kuppler und vermacht beiden seinen Lebenstraum, den Bauernhof am See. Diesen weiter zu bewirtschaften, ist für die verheiratete Großstädterin und den Autorennen fahrenden Weltenbummler schwer vorstellbar. Aber kann man den Traum des besten Freundes einfach so verscherbeln? Dann ist da auch noch Praktikantin Annika, die bei einem Verkauf des Hofs wieder zu ihrer wenig geliebten Pflegefamilie müsste. Kommt Zeit, kommt Rat, sagen sich die Erben und packen an. Auch zwei linke Hände sind zu einigem in der Lage. Und Lippen sind zum Küssen da…
Die Bavaria hat sich für die 40. Inga-Lindström-Mär viel Mühe gegeben. Autorin Christiane Sadlo rührt schwere Motive wie Tod, Bestimmung, Vater-Sohn-Konflikt und die nie endende Glückssuche in eine leichte, schaumige Liebescreme, von der der Fan schwer ablassen dürfte, sich am Ende aber nicht den Magen verderben wird. So viel Bullerbü-Feeling war selten – und immer wieder tippelt ein glückliches Ferkel durch das sonnendurchflutete Idyll. Marie Zielcke als zu erwachsen gewordene Pippi Langstrumpf lächelt ihr bezauberndes Lächeln und Xaver Hutter tut es ihr gleich als Sunnyboy der alten Schule (wer springt heute noch in offene Sportwagen?!). Sympathieempfinden ist einer der Grundvoraussetzungen für das Gelingen dieser telegenen Schwedenhappen mit durchweg deutschem Personal. „Svens Vermächtnis“ spielt diesen zweiten Trumpf neben Nordlicht und Landschaft in vollen Zügen aus. Dabei rückt die Kamera immer wieder nah ran an die Gesichter – und im Hintergrund die Weite und das Wasser, in dem sich die Sonne spiegelt. Ein Film wie aus dem Bilderbuch. Als Projektionsfläche für Kindheitserinnerungen und für Idealisierungen bestens geeignet! Ein Film, der sich drei Sterne redlich verdient hat. Gefühlt können es durchaus mehr sein.