Süße 18 und ein Sommer voller Überraschungen. Die ersten erlebt Nele Lindberg an ihrem Geburtstag: zunächst die Nacht mit ihrem Freund Markus in der Hochzeitssuite des Sommarsberg und dann auch noch der Ferienjob als Zimmermädchen in eben jenem Nobelhotel. Doch es ergeben sich auch neue familiäre und amouröse Konstellationen. Markus erweist sich als zu großspurig für die bescheidene Nele, die allein bei ihrer patenten Großmutter aufgewachsen ist und jetzt den Sprung ins Leben wagen will – ohne einen Mann, der ihr alles vorschreibt. Da könnte Aushilfschauffeur und Hobbypaddler Lasse schon besser passen. Und dann ist da noch Frederik Hamsun, der sympathische Hotel-Magnat, der sich mit der attraktiven Hanna ein ziemliches Luder ins Bett geholt hat. Doch Hamsun hat nach der Ankunft in Sommarsberg nur noch Augen für den 18-jährigen Wirbelwind. Besonders ihre Kette erweckt sein Interesse. Auch Neles Großmutter Katerina scheint der Multimillionär zu kennen. Sie allerdings versucht alles, um mit Hamsun nicht in Kontakt zu kommen.
Der geübte Lindström-Melodram-Gucker ahnt früh und weiß schon wenig später, wie die Familienverhältnisse liegen in „Frederiks Schuld“. Der Titel gibt dem Zuschauer den Rest – an Vorahnung und Bestätigung. Gleich zu Beginn fliegen Seifenblasen fröhlich durchs sonnige Bild und künden von der Botschaft dieser Schweden-Schmonzette, die erträglich ist, wenn jugendliche Frische und Natürlichkeit die Oberhand gewinnen über abgestandene, ins Soapige gewendete Melo-Muster. Die beiden grundverschiedenen Stimmungen dieser 41. „Inga-Lindström“-Mär finden nicht recht zusammen. Besonders Michaela Mays Katerina muss sich im bedeutungsvollen, künstlich hochgespielten Familienkonflikt ergehen. Was sollen diese altbackenen so genannten „Schatten der Vergangenheit“? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass der Wohlfühleffekt am Ende eines Inga-Lindström-Films umso größer ist, je extremer die Fallhöhe. Je kleiner diese Schweden-Geschichten daherkommen, je Bullerbü-hafter sie erzählt werden, je weniger sie die großen Melodram-Themen bemühen, umso glaubwürdiger sind sie in der Regel im Detail, umso wohliger ihr Effekt, umso wahrhaftiger das Happy End für den Zuschauer. Anders als im Jubiläumsfilm „Svens Vermächtnis“ lässt Autorin Sadlo in „Frederiks Schuld“ die Seifenblasen nicht leicht & locker fliegen… (Text-Stand: 15.11.2011)