Der Bräutigam sieht seine Zukünftige noch vor der Hochzeit im Brautkleid – selbst in Afrika ist das ein böses Omen. Und prompt erwischt Lisa ihren Max eine halbe Stunde vor der Trauung mit der schwarzen „Hotelfachangestellten“ und heruntergelassener Hose. Sie macht auf dem Absatz kehrt und will den nächsten Flieger nach Deutschland nehmen. Sie steigt in den erstbesten Bus – und läuft dabei ihrem Ex in die Arme, den sie vor fünf Jahren vorm Traualtar stehen ließ. Dieser Vic macht für einen zwielichtigen Diamantenbesitzer den Kurier – im Gepäck einen magischen Stein. In Ketten aneinander gefesselt, muss das störrische Paar um sein Leben laufen, Stromschnellen passieren und die kesse Lisa dem einen oder anderen bösen Buben dorthin schlagen, wo’s besonders weh tut. Ganz Afrika scheint hinter diesem „Nebel von Namanga“ her zu sein…
„Im Brautkleid durch Afrika“ setzt auf Nostalgie, auf die sich verzichten lässt: Die schwarzen Enkel von Bud Spencer begeben sich in dieser Action-Komödie aus dem Hause Hermann Joha auf die Jagd nach dem göttlichen Diamanten. Hau den Lukas, küss die Braut, nimm den Stein und suche das Weite – das sind die drei einzigen Handlungsschemata dieses Films. Action Concept hat aus Abenteuerfilm, Komödie und Baller-Movie einen Mix zusammengeschüttet, der kaum eine Minute funktioniert. Die Übergänge zwischen den Tonlagen holpern, die Bilder stolpern, die Afrika-Klischees sind mindestens so peinlich wie die Genre-Stereotypen, die Gags sind billig, die Musik eine Qual. Die laute, derbe Art von Wolke Hegenbarth ist das Einzige, was einen gelegentlich aufschreckt und einen aus der Blödsinnshandlung dieses völlig uninspiriert inszenierten und fotografierten Afrika-Films herausreißt. Zurück in die TV-Movie-Steinzeit? Das muss nun wirklich nicht mehr sein! (Text-Stand: 26.1.2010)