Herzentöter

Philosophisches Märchen aus dem Spreewald mit Katja Flint und Xaver Hutter

Foto: ZDF
Foto Rainer Tittelbach

„Die einen gehen den Jakobsweg, die anderen fahren in den Spreewald“, sagt Katja Flint. Die mythische Kraft dieser Landschaft im Südosten Brandenburgs bekam sie hautnah zu spüren. Mehrere Wochen drehte sie an diesem verwunschenen Fleck Erde für den Debütfilm „Herzentöter“. Magische Story nach dem Motto: zur falschen Zeit am falschen Ort.

„Die einen gehen den Jakobsweg, die anderen fahren in den Spreewald“, sagt Katja Flint. Die mythische Kraft dieser Landschaft im Südosten Brandenburgs bekam die Wahlberlinerin hautnah zu spüren. Mehrere Wochen drehte sie an diesem verwunschenen Fleck Erde für die ZDF-Produktion „Herzentöter“. Es ist ein Debütfilm aus der Nachwuchsreihe „Das Kleine Fernsehspiel“. Ein Film, der mutig gegen die Sehgewohnheiten angeht. Dass der Zuschauer dennoch nicht die Bodenhaftung verliert zwischen Wald, Moor und geheimnisvollen Fabelwesen – dafür sorgt nicht zuletzt die Flint. Ihre Figur, eine Schauspielerin, die schon bessere Zeiten gesehen hat, versöhnt die mysteriöse Story mit dem Zeitgeist.

Zur falschen Zeit am falschen Ort. Noch ein letztes Mal will Kobja ein Auto klauen, um sich seinen Wunsch zu erfüllen, in Neuseeland ein neues Leben zu beginnen. Dummerweise erwischt er die Luxuskarosse eines Autoschiebers. Dann steigt auch noch die völlig betrunkene Schauspielerin Julia Mikitsch, die Kobja für ihren Fahrer hält, in das feudale Diebesgut. Nach einer nächtlichen Verfolgungsjagd landet der Wagen in den Sumpfwiesen des Spreewaldes. Bei einem kauzigen Bauern, der die Fremden zunächst für Moorgeister hält, kommen sie unter. Beide wollen so schnell wie möglich weg aus der gottverlassenen Gegend. Doch das Schicksal will es, dass sie drei Tage im Spreewald fest hängen.

Das Exposé schrieb Bernd Heiber nach dem Genuss einer Flasche Rotwein. „Der Traum, die Vision, das Irrationale sind Bestandteile wichtige Bestandteile der Geschichte.“ Für ihn sind die Charaktere und ihr Tun untrennbar mit ihrem Lebensumfeld verbunden. Wo Magie waltet, werden Menschen seltsam. „Dem Betroffenen sichert das Irrationale das Überleben in einer Welt, die anders ist, als sie sein sollte.“ Aber auch der Außenstehende kann sich nur schwer der Magie eines Ortes wie dem Spreewald entziehen. „Diese unberührte Natur, verbunden mit den Geistergeschichten, die sich die Menschen hier erzählen, zwingen einen dazu, sich zu sammeln, nachzudenken und sich neu zu orientieren.“ So sieht es Katja Flint.

Als „ein philosophisches Märchen“ bezeichnet die Schauspielerin den Film des Cottbusser Nachwuchsregisseurs. „Es ist Ein Experiment, das vielleicht nicht so leicht konsumierbar und verständlich ist – aber hoch interessant“, so die 46-jährige Schauspielerin. Ihr gefiel vor allem das Konzept, das Milieu, die Landschaft zu einem Hauptdarsteller zu machen. So wie für die Schauspielerin im Film, die den einmaligen Theaterauftritt in Heiner Müllers „Hamletmaschine“ in einem Spreewalddorf (welch ein Irrwitz!) genießt, so war auch für Katja Flint der Ausflug in ein ihr unbekanntes Filmterrain eine willkommene Abwechslung vom Mainstream-TV. Der Film ist für sie im doppelten Sinne „eine Sehnsuchtsgeschichte“. (Text-Stand: 16.7.2007)

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Kinofilm

ZDF

Mit Xaver Hutter, Katja Flint, Paul Faßnacht, Walera Kanischtscheff, Kathrin Kühnel, Max Volkert Martens

Kamera: Konstantin Kröning

Schnitt: Haike Brauer

Musik: Steve Binetti

Produktionsfirma: Ziegler Film

Drehbuch: Bernd Heiber

Regie: Bernd Heiber

EA: 16.07.2007 22:45 Uhr | ZDF

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