Bei einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft kommt die Inhaberin nach einem Schusswechsel mit dem Täter ums Leben. Es gibt viele „dumme“ Zufälle: Anna Machnow befand sich nur im Laden, weil sich ihre Angestellte krank gemeldet hatte; die Alarmanlage war defekt und im Tresor lagerten sehr viel mehr wertvolle Schmuckstücke als gewohnt. Außer der Sicherheitsfirma und der Angestellten wussten von alldem nur die Machnows selbst: der Vater, die beiden Töchter, der Sohn und der Schwiegersohn. Könnte dieser Raubüberfall ein bewusster Angriff auf das Lebenswerk der Eltern sein? Der leichtlebige Sohn der Machnows jedenfalls fühlte sich gedemütigt von seiner Mutter. Auch die Ehe der geschäftstüchtigen Tochter scheint noch schlechter zu „laufen“ als ihr Küchenfachgeschäft. Aber auch in der Sicherheitsfirma gibt es ein schwarzes Schaf.
„Das große Fressen“ ist ein typischer Whodunit-Krimi. Fast jeder könnte hinter dem Überfall stecken. So kalkuliert das alles auch dramaturgisch sein mag – der Film aus der Reihe „Ein starkes Team“ ist übersichtlich und klug gebaut und auch von der Auflösung her betrachtet entpuppt sich der Fall als einigermaßen logisch und nachvollziehbar, sodass das Mitraten hier richtig Spaß machen kann. Die launigen Zwischenspiele mögen nicht jedermanns Sache sein – doch sie gehören zu der seit mittlerweile 15 Jahren erfolgreich laufenden ZDF-Samstagskrimi-reihe. Maja Maranow und Florian Martens geben ein entsprechend unaufgeregtes Team, das sich in ihrem 45. Fall zugunsten des Familienclans, schauspielerisch überzeugend angeführt von Friedrich von Thun und Jenny Schily, angenehm zurücknahm. Ein Stück spannendes, gut gemachtes Gebrauchsfernsehen.