Svea Hofmann ist elf Monate ohne Job. Sie will sich nicht länger in Bewerbungsgesprächen demütigen lassen – und so nimmt die Juristin in ihrer alten Heimat einen Aushilfsjob als Schäferin an. Ihr Vater war Schäfer aus Leidenschaft – und weil sie in jungen Jahren diesen Beruf, die Natur und die Tiere liebte, ließ auch sie sich zum Schäfer ausbilden. Doch dann wurde es ihr in der Rhöner Berglandschaft zu eng, sie wollte herausfinden, was in ihr steckt und ist in die Stadt gegangen. Svea meistert ihren neuen alten Job bravourös. Jedenfalls finden das die Anderen. Sogar der anfangs so brummige Schäfer, der wegen eines gebrochenen Beins mit der Arbeit pausieren muss, ist hochzufrieden mit der engagierten Schäferin. Nur ihre Jugendfreundin ist gar nicht glücklich. Sie ist mit dem Tierarzt Hannes verheiratet, Sveas Jugendliebe. Beide kommen sich wieder näher. Die alten Gefühle flammen auf. Svea könnte sich vorstellen, wieder auf dem Land zu leben. Doch will sie eine Ehe und Familie zerstören?
Soundtrack: Madonna („Survival“), Rod Stewart („Baby Jane“), The Cardigans („For what it’s worth“), Van Morrison („Have I told you lately“), Justin Adams („Desert Road“)
Foto: Degeto / Krause-Burberg
Ein bisschen Rückbesinnung in noch jungen Jahren, etwas Zurück-zu-den-Wurzeln-Stimmung, die Wiederentdeckung der Natürlichkeit, die Kultivierung des Bodenständigen – all das schwingt mit in „Die Schäferin“. In diesem angenehm undramatisch erzählten Film von Dagmar Damek mit der gewohnt bezaubernden Stefanie Stappenbeck geht es außerdem um eine amouröse Wiederbegegnung. Der Film ist weitgehend aus der Perspektive der Titelfigur erzählt – nicht die Liebe, eingebunden in das klassische Motiv der Schäferromantik, ist das Ziel dieser Degeto-Produktion, sondern vielmehr die Selbstfindung in einer schwierigen Lebensphase. Überraschungen erwarten den Zuschauer in dieser Geschichte nicht. Was „Die Schäferin“ allerdings angenehm von anderen „Heimatfilmen“ unterscheidet, ist der Einsatz der Natur: die Kamera ist nah dran an der Landschaft, den Wiesen, den Wildblumen, dem Wetter, an Mensch und Tier. Alltäglichkeit dominiert. Die Natur ist mehr Projektionsfläche für die Figuren, als ein Urlaubsfilm-Reiz für den touristischen Blick des Zuschauers. So bekommt der gut besetzte Film über seine Allerweltsgeschichte hinaus einen beiläufigen und sommerlich sinnlichen Erzählfluss, dem man sich entspannt hingeben kann.