Frau Doktor hat wieder alle Hände voll zu tun. Eine gute Freundin kommt bei einem Hofunfall ums Leben und die dezimierte Familie droht zu zerbrechen. Bewegung kommt auch in Johanna Lohmanns Privatleben: sie versteht sich ausnehmend gut mit dem Gestütsbesitzer Daniel Winterberg, dessen Sohn sie in Pflege hatte. Doch den Fotografen scheint wieder die große weite Welt zu locken. Beunruhigend sind außerdem illegale Sprengungen im nahe gelegenen Naturpark. Als die Landärztin der Sache nachgehen will, gerät sie selbst in Gefahr.
„Um Leben und Tod“ klingt dramatischer, als dieser Bilderbogen aus den österreichischen Alpen am Ende tatsächlich ist. In der Reihe „Die Landärztin“ soll sich der geneigte Zuschauer erholen – mit komischen Intermezzi und launigen Beziehungsspielchen, bei etwas Drama und ein paar Konflikten, aber mit der Gewissheit, dass es nicht allzu Schlimmes zu befürchten gibt. Der Tod allerdings – und damit schließt der Film ans Heimatfilmgenre der 50er Jahre an – gehört zum bäurischen Bergdrama und ist eine der schicksalhaften Herausforderungen, denen sich die Figuren stellen müssen. Sonst gibt es wenig Eigenverantwortung. Die Landärztin wird’s schon richten. Und so nimmt der stilvolle blaue Oldtimer-Mercedes der Heldin die Bergstraßen und die Kamera zieht ebenso elegant und zielsicher ihre Kreise und etwas Beruhigendes legt sich über die triviale Handlung. Das Genre lässt sich problemlos hassen und der stets (all)wissende Mutter-ist-die-allerbeste-Blick von Christine Neubauer ist eine der unerträglichsten Manierismen im Unterhaltungsfernsehen – doch im Rahmen dieser deutschen populären Erzählgattung ist der siebte Einsatz der „Landärztin“ von Dramaturgie und Filmhandwerk durchaus passabel. (Text-Stand: 21.5.2010)