Karriereorientierte Architektin klinkt sich aus dem Berufs- und Beziehungsstress kurzzeitig aus, um sich über ihr ihre Zukunft, das Baby in ihrem Bauch und ihren verheirateten Liebhaber und Chef Gedanken zu machen. Ort der inneren Einkehr ist ein prachtvolles Schlosshotel in der urwüchsigen Landschaft Irlands. An Schauwerten ist also kein Mangel in „Der Zauber des Regenbogens“. Ansonsten pilchert es auf Hochglanz komm raus. Und wie es das Genre will, verliebt sie sich nach anfänglichem Angegifte in einen Einheimischen, einen Fischer mit Sohn und musischer Ader.
Erol Sander versucht, ihn zu verkörpern, doch selbst noch in Arbeitskluft sieht man allenfalls einen auf Gutmensch machenden südländischen Gigolo als einen irischen ganzen Kerl. Die Besetzung bleibt das einzige Mysterium dieser ARD-Schmonzette. Die Wellen wogen und die Gräser wiegen sich im Wind. Die Figuren agieren seltsam gehemmt, die erwarteten großen Gefühle, die die See bestens bebildern könnte, bleiben aus. Selbst Sandra Speichert kann nicht mehr in die Waagschale legen als ihr Äußeres. Dass Gegenspieler Pierre Besson um Längen überzeugender agiert als das vermeintliche Darsteller-Traumpaar, kann ein Grund dafür sein, weshalb das Ganze nicht einmal als erwärmender Balsam für die Seele funktioniert. (Text-Stand: 9.11.2007)