Dümmste Bauern haben oft die dicksten Kartoffeln, findet der Volksmund; und niemand weiß, wo die Liebe hinfällt. Deshalb kann auch keiner erklären, warum der Schuhvertreter (Jürgen Tarrach), der eher an ein trauriges Walross erinnert als an einen Schürzenjäger, einen derartigen Schlag bei Frauen hat. Und weil er sie alle liebt, wird’s kompliziert: In Lübeck ist er verheiratet, in Hamburg hat er eine Familie. Obendrein gibt’s auch noch eine Geliebte; doch die wird gleich zu Beginn ermordet. Verdächtige hat Autor Jochen Greve also genug zu bieten, selbst wenn die beiden Frauen angeblich aus allen Wolken fallen, als sie von den Nebenbuhlerinnen erfahren. Die Indizien deuten allerdings ohnehin ausnahmslos auf den unscheinbaren Vertreter, dem zudem eine Angina pectoris immer üblere Streiche spielt. Doch derart plump lassen sich die Kommissarinnen Krüger & Ahrens nicht über den Tisch ziehen.
Hatten die Drehbücher Ann-Kathrin Kramer und Charlotte Schwab zunächst als Gegensatz inszeniert (hier die Harte, da die Zarte), so sind die Damen der ZDF-Reihe „Das Duo“ mittlerweile dicke Freundinnen geworden. Endlich können auch die Schauspielerinnen frei von jeder Verbissenheit spielen; die Geschichten rücken in den Vordergrund. Und die Details am Rande: der „running gag“ mit der ausgefallenen Espressomaschine und dem offenbar grauenhaften Kaffee von Marion Ahrens; ihr gern und oft zitiertes Motto „Polizeiarbeit ist Laufarbeit“, wenn wieder mal einer Klinken putzen muss; oder die begehrlichen Blicke, die Lizzy Krüger allabendlich dem gut gebauten Nachbarn zuwirft. All das aber ist bloß Staffage für die eigentliche Handlung, selbst wenn die aus eigentlich ganz einfachen Zutaten besteht: ein Mord, diverse Verdächtige; doch dann stellt sich heraus, dass die Tote quasi zwei Mal gestorben ist. Peter Fratzscher inszeniert den Krimi souverän und ohne Mätzchen, aber mit ausgezeichneten Darstellern; und mit viel Gespür auch für die Darsteller in den Nebenrollen.