Dana steht kurz vor ihrem 30. Geburtstag – und kriegt mal wieder ihren Moralischen. Kein Mann, ein Job als Museumswärter, der sie zutiefst langweilt, nicht mal ihre Führerschein-Prüfung hat sie bestanden. Doch das soll sich schlagartig ändern. Alles beginnt damit, dass sie mit einem vermeintlichen Museumsdieb bäuchlings in einem Sarkophag landet. Als der sich später als Ermittler entpuppt, gerät sie mittenrein in einen verdeckten Einsatz. Klasse, hat sie doch immer davon geträumt, Polizist zu werden wie ihr Vater. Das unbedarfte Naivchen macht ihre Sache dabei so gut, dass sie von nun an als Freundin des Undercover-Beamten „engagiert“ ist, um ihm bei den Ermittlungen gegen den Kunsthändler Johannes Brecht zur Hand zu gehen. Dass sie als Wärterin im Museum auch so einiges von Kunstgeschichte mitbekommen hat, rettet die beiden aus so mancher prekärer Lage. Ganz ungefährlich sind die Einsätze nicht – soll es sich doch bei dem Fall nicht um Kunstraub, sondern um den Verkauf hoch brisanter Staatsgeheimnisse gehen. Und bald gibt es auch schon die erste Leiche.
Die Inhaltsangabe kann man getrost vergessen. Die Krimimomente von „Blonder als die Polizei erlaubt“ sind einzig und allein Vorwand für eine Komödie, die sich selbst genügt: keine Beziehungstiefen und auch keine alberne Romantik bremsen die Handlung aus. Tempo, Situationskomik und die Gesichtsgymnastik von Amft und Grill sind die Wegweiser zum Happy End. Es gibt wenige deutsche Schauspieler, denen man ohne Fremdschämen beim Grimassieren zugucken kann. Bei der „Doctor’s-Diary“-Actrice kommen sogar kleine Schlüpfrigkeiten gut: „Diese Ausbuchtung in Ihrer Hose – haben Sie dafür überhaupt einen Waffenschein?“, ist Danas erste Kontaktaufnahme nach dem Sturz in den Sarkophag.
Foto: Sat 1 / Aki Pfeiffer
Die Grundlage für diese 90 Minuten Unterhaltung ohne Reue ist das solide entwickelte Drehbuch von Fabian Hebestreit, aus dem die Comedy-erfahrene Regisseurin Sophie Allet-Coche („Der letzte Bulle“) ein gut geöltes Komödienmaschinchen gebaut hat. Running Gags am laufenden Band sind das dramaturgische Herzstück dieser auf den Spuren von Blake Edwards (ohne an dessen abstrusen Witz heranzukommen) wandelnden Komödie, in der mehr als ein Mal der situationskomische Reiz großer Gesellschaften ausgespielt wird. Ein umtriebiger Fox-Terrier, die eine dumme Angewohnheit der Heldin, jeden, der von hinten kommt, über die Schulter zu schmeißen, die andere dumme Angewohnheit der Heldin, um nichts zu vergessen, alles in einem Büchlein zu notieren, auch die Logistik des Undercover-Einsatzes, die Tatsache, dass sie in der Jugend Meisterin im Diskuswurf war, alles wird als Spielelement mindestens zwei, drei Mal wieder im Film aufgenommen. „Blonder als die Polizei erlaubt“ ist im wahrsten Sinne des Wortes eine runde Sache. Es ist sogar genug Zeit, um sich über Fernsehserien auszutauschen. Der Bulle liebt „Lost“, während die Frau des Kunsthändlers „Der letzte Bulle“ bevorzugt. Und Grill grinst. (Text-Stand: 5.9.2012)