Bei manchen Männern hilft nur Voodoo

Felicitas Woll als Hingucker, Simone Thomalla als Zombie. Der Rest ist nur dämlich!

Foto: Sat 1 / Christiane Pausch
Foto Rainer Tittelbach

Drei Voodoo-Zicken zeigen es einem Ekel-Ekel. Dieses TV-Movie zeigt, wie man mit einer geklauten Hollywood-Idee, ein paar Zoten, einem „Hingucker“ und null Verständnis für die Regeln einer Komödie und für gutes Timing ganz folgerichtig nur daneben liegen kann. „Bei manchen Männern hilft nur Voodoo“, bei manchen Komödien nur die Fernbedienung!

Dieser Mann ist ein Taktierer, ein Ekel, ein Schuft. Die Ehefrau betrügt er und er treibt nicht nur sie immer weiter in die Tablettensucht, sondern wirtschaftet auch ganz bewusst ihre Firma herunter. Die Geliebte hält er hin mit dummen Versprechungen – mit denen er allerdings bei ihr goldrichtig liegt. Und Assistentin Jenny, seine rechte Hand in der Firma, entlässt er und schiebt ihr seine eigenen Unterschlagungen in die Turnschuhe. Doch mit Jenny nicht! Die öffnet der werten Gattin und der schwangeren Geliebten die Augen. Mit vereinten Kräften und einer Voodoo-Puppe im Handtäschchen wollen sie es Robert Günther so richtig zeigen. Sie wollen. Doch zwischenzeitlich erlahmt der Wille – denn auf einmal macht der mächtig Gebeutelte auf lieb und geläutert. Ist am Ende vielleicht doch wieder nur die mittellose Jenny die Dumme, während die feinen Tussis sich auf irgendeinen Deal einlassen?

Bei manchen Drehbüchern helfen nur Grimassen. Bei manchen Frauen hilft nur die Knarre… Es sieht fast so aus, als ob Sat 1 gern Filmtitel sucht, die die perfekte Steilvorlage für den Kritiker sind. „Bei manchen Männern hilft nur Voodoo“ ist zumindest in einem treffend: der Titel ist genau so dämlich wie der Film. Natürlich finden sich bei einer 90-minütigen Komödie ein paar Dinge, die kurzzeitig Laune bereiten. So hat Simone Thomalla als tittenverstärkter Tabletten-Zombie ein paar trashig ironische Auftritte und auch der eine oder andere Teil des Rachefeldzugs weckt zumindest die Schadenfreude. Natürlich lässt man sich Felicitas Woll gefallen – es hätte ja auch wieder Jeanette Biedermann oder Janine Kunze sein können.

Egal, im Großen und Ganzen enttäuscht die Komödie von Thomas Nennstiel, die man vor 40 Jahren wohl als „turbulent“ bezeichnet hätte. Dieses TV-Movie zeigt, wie man mit einer geklauten Hollywood-Idee, ein paar Zoten, einem „Hingucker“ und null Verständnis für die Regeln einer Komödie und für gutes Timing folgerichtig nur daneben liegen kann. Als Anschauungsmaterial, wie man es nicht machen sollte, ist der Film perfekt. Nur ein Beispiel: die drei Frauen minutenlang dem Deal des diebischen Gatten hinterher schnüffeln zu lassen, von dem der Zuschauer längst weiß, ist selbst für eine Komödie kontraproduktiv. Fazit: „Bei manchen Männern hilft nur Voodoo“, bei manchen TV-Komödien nur die Fernbedienung!

Bei manchen Männern hilft nur Voodoo
Eine Nadel für den lieben Robert und noch eine Nadel für den lieben Robert… Florentine Lahme, Felicitas Woll und Simone Thomalla versuchen es mit Voodoo.

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Fernsehfilm

Sat 1

Mit Felicitas Woll, Simone Thomalla, Florentine Lahme, Sven Martinek, Laura Osswald

Kamera: Reiner Lauter

Szenenbild: Olaf Schiefner

Schnitt: Regina Bärtschi

Musik: Siggi Mueller

Soundtrack: u.a. Katie Melua („Shy Boy“), Amy Winehouse („Rehab“)

Produktionsfirma: TeamWorx

Drehbuch: Carolin Hecht, Kathrin Toboll

Regie: Thomas Nennstiel

Quote: 3,74 Mio. Zuschauer (11,7% MA)

EA: 19.10.2010 20:15 Uhr | Sat 1

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach