Die Hummel ist ein seltsames Tier. Nach dem Gesetz der Schwerkraft dürfte sie gar nicht fliegen. Doch sie tut es einfach. Genau so macht es Verkäuferin Sara. Weil ihr Arbeitsplatz gefährdet ist, begibt sie sich in die Chefetage ihrer Firma. Eine Verwechslung ermöglicht ihr, zwei Wochen Chefin zu spielen. Eigentlich dürfte sie das gar nicht können, doch sie wagt es und sie kann es. Sie fegt die Ursache für die Krise aus der Firma und dem Bett des Sanierungs-Hardliners, den sie auf Kuschelkurs bringt.
Um allzu viel Sozialromantik weiß sich die Komödie „Zwei Wochen Chef“ geschickt zu drücken. Das würde auch nicht passen. Denn Sara ist keine Erin Brockovich, sondern nur eine Berliner Boutique-Verkäuferin. Die Geschichte ist auch so schon naiv genug. Doch im Rahmen einer Romantic Comedy liegt sie voll im Soll – beste leichte Unterhaltung inklusive. Ein Höhepunkt ist zweifelsohne das Wiedersehen mit Felicitas Woll. Ihr charmantes Spiel mit Hang zum Hepburnschen Screwball-Touch ist einfach entwaffnend. Ein weiblicher sexy-David gegen einen Glaspalast-Goliath, „das kommt einfach gut“, um im Sprachduktus der Heldin zu bleiben. Gut kommt der Film aber auch, weil Regisseurin Annette Ernst („kiss and run“) Sinn für Timing beweist und mit vielen hübschen Details aufwartet: Schnitte zur rechten Zeit, ein perfekter Soundtrack sowie Look und Locations, die viel Berliner Luft atmen. Wunderbar gebrochen wird auch die beliebte Metapher vom „Oben“ als Karriere- und Aufstiegssignal. In „Zwei Wochen Chef“ steht das „Oben“ auch für Freiheitsdrang und markiert „den anderen Weg“. (Text-Stand: 22.9.2007)