Als die ARD diesen Film 2003 erstmals ausgestrahlt hat, hatte sie wenige Jahre zuvor ein „Optimierungspapier“ verabschiedet. Das Konzept sah unter anderem vor, dass die ARD-Tochter Degeto für ihre Freitagsfilme nur noch heiter-komisch oder emotional anrührend erzählte Geschichten in Auftrag geben sollte. Weil „Wunschkinder und andere Zufälle“ zudem das Etikett „heitere Familienkomödie“ trug, war entsprechende Vorsicht geboten: Das Produkt würde mutmaßlich Sicherheit eine reichlich tantige Angelegenheit sein. Zwar hat der Senderverbund selbst im Rahmen der damals als „Süßstoff-Offensive“ gegeißelten Philosophie durchaus das eine oder Kleinod produzieren lassen, aber dieser Film ist derart verschnarcht, dass man kaum noch von Zeitvertreib sprechen kann; eher schon von Zeitverschwendung.
Auslöser der Geschichte ist eine rüstige Dame um die sechzig (Kubitschek), die die besten Voraussetzungen mitbringt, eine richtig patente Oma zu sein: Kinderliebe, viel Zeit und ein großes Haus. Da sie außerdem drei Töchter im gebärfähigen Alter hat, stünde der Enkelschar nichts im Wege; wenn die Damen bloß nicht so zickig wären. Also schlägt die Frau Mama ein Geschäft vor: Wer als erster Nachwuchs vorweisen kann, erbt das Haus. In seltener Solidarität zwischen Schwestern antworten die drei mit dem Pakt, nicht auch nur im Entferntesten an die Produktion von Babys zu denken. Denn Anja (Ruland) überrascht ihre Mutter zum Geburtstag mit der frohen Botschaft, lesbisch zu sein; der Mann von Regina (Marschall) setzt lieber auf Lebensstil und Karriere als auf Kinder; und die verhuschte Susanne (Susanna Simon) ist dermaßen unbemannt, dass von ihr ohnehin keine Gefahr droht.
Damit wäre die Geschichte eigentlich schon zu Ende, wenn es nicht ganz anders käme: Reginas Gatte (Michael Roll) hat sich verspekuliert und braucht dringend Geld, Hebamme Susanne macht eine schnuckelige Bekanntschaft bei einer Notgeburt, und Anja gibt sich in einem Anfall von Ärger über ihre Freundin einem kuscheligen Nachbarn hin. Man nimmt dem Film keineswegs seine Spannung, wenn man verrät, das alle drei praktisch gleichzeitig schwanger werden. Denn erstens ist Spannung sowieso das letzte, was in dieser Geschichte aufkommt; und zweitens ist die ganze Zeit klar, was passieren wird. Da außerdem Susanne den Wetteifer ihrer Schwestern nicht teilt, weiß man sogar, wer schließlich das Haus erben wird. Dass die Geschichte auf dem gleichnamigen Roman von Maria Herder beruht (das Drehbuch schrieben Ina Seifert/Andy Hoetzel), macht sie auch nicht besser. Und da es nicht mal sonderlich viel Spaß macht, den drei Hauptdarstellerinnen zuzuschauen, sollte man um diese vermeintlich heitere Familienkomödie, die allenfalls als uninspiriert bis lustlos inszenierter Frauenfilm durchgehen dürfte, einen weiträumigen Bogen machen. (Text-Stand: 2003)