Familientreffen im Kloster Melkwegen. Als erstes verschlägt es Overbeck zu den Ordensbrüdern. Er soll einen Besuch des Papstes im Kloster sicherheitstechnisch vorbereiten. Und Ekki, der mit seinen Nerven am Ende ist, hat sich für ein Seminar für gestresste Manager eingeschrieben. Doch zur inneren Einkehr wird er nicht gelangen. Ein toter Klosterbruder wird aus dem Färberbottich geborgen. Ein Unfall, heißt es. Doch wenig später steht Wilsberg bereits auf der Matte – und für Ekki hat es ein Ende mit der Ruhe. Als dann auch noch eine zweite Leiche in der Zisterne liegt, hält es auch Kommissarin Springer nicht mehr in Münster.
Krimis hinter Klostermauern gehören zur Whodunit-Tradition. Auch für „Wilsberg“ bietet dieser Schauplatz eine Geschlossenheit, die der dramaturgischen (Un-)Logik einer solchen augenzwinkernden Krimireihe gut tut. Und über die Ordensbrüder lässt sich im Jahre 2011 besser witzeln denn je. „Overbeck, gab’s einen erneuten Missbrauch? Sind Sie Opfer geworden?“, tönt Springer höhnisch am Telefon. Doch mehr als Witzeln ist da nicht. Die Feinjustierung zwischen Krimi und Komödie lässt anfangs sehr zu wünschen übrig. Erst wenn der Krimifall etwas klarere Konturen bekommt, geht es insgesamt voran mit „Im Namen der Rosi“. Dann kommen all die Spielmöglichkeiten, die der Schauplatz bietet, zum Einsatz: der Habit, die klösterliche Kleidung, bei der man nicht immer weiß, wer in ihr steckt; die dramaturgischen Möglichkeit des gegenseitigen Beobachtens; die räumliche Vielfalt des Klosters. Und plötzlich sitzen auch ein paar Jokes: ob in knapper Business-Montur oder nackt unter der Dusche, Alex’ Aufzug zeitigt allseits Wirkung; da beichtet Overbeck sein Begehr, da redet sich ein Steuerhinterzieher um Kopf und Kragen, da tippelt die Kommissarin im Habit mit roten Schühchen durch das karge Gemäuer. Ein „Psycho“-Zitat, ein bisschen Finanzkrise und Spiel mit dem klerikalen Triebverzicht – „Im Namen der Rosi“ ist ein durchschnittlich unterhaltsamer „Wilsberg“ – Krimikomödien-Business as usual! (Text-Stand: 14.9.2011)