Ekki ist außer sich. Nach dem vermaledeiten „Bullenball“, einer alljährlichen westfälischen Party-Institution, bei der nicht nur Bauer Frau sucht, wurde er Augenzeuge eines Mordes, und er nimmt sogar an, dass der Anschlag ihm galt. Steuerfahnder haben nun mal viele Feinde. Ekki bittet seinen Freund Wilsberg, sich dem Fall anzunehmen. Was er ihm nicht verrät – er glaubt zu wissen, wer ihn aus dem Weg räumen will: der Ex seiner neuen Flamme. Ekki hat ihr die Frist der Steuerschuld verlängert und sich in sie verliebt. Jetzt fürchtet er die Rache des eifersüchtigen Ex-Freundes. Doch Wilsberg glaubt, dass der Anschlag tatsächlich dem Unternehmersohn Nils Klarmann galt. Seltsam, dass der Vater so gar keine Trauer zeigt. Verdächtig macht sich auch ein jähzorniger Landwirt und Jäger, der sofort mit der Flinte bei der Hand ist. Ebenfalls seltsam verhält sich die Mutter der Freundin des Toten.
„Wilsberg“ ist für Krimi-Vielgucker stets eine willkommene Abwechslung. Diesen ganzen Mords-TV-Tinnef nicht so ernst zu nehmen, ist eine gesunde Haltung. Nur die Filme sind eben mal so, mal so. „Bullenball“ von Hans-Günther Bücking ist mehr so lala. Der Fall nebst hanebüchener Auflösung ist wie so oft nicht das Gelbe vom Ei. Nur leider lässt auch die Spielfreude und Leichtigkeit ein bisschen zu wünschen übrig. Zwei hübsche Szenen auf dem „Bullenball“, eine wunderbare Maske von Jochen Nickel und Overbeck als Mr. Obercool machen den westfälischen Kohl nicht fett. Bei diesem Milieu hätte man sich mehr schräge, urige Typen gewünscht. Bei der hochexplosiven Mischung aus Jagdfieber, Schwarzpulver, Alkohol und stiernackigem Eigensinn hätte man sich auch skurrilere Nebenhandlungen und treffsicherere Gags vorstellen können. So bleiben die üblichen Rituale zwischen dem kriminalkomischen Quartett. Und die hat man auch schon sehr viel witziger gesehen.