Wilsberg verschlägt es nach Horsthausen im Münsterland, einen kleinen Ort mit sehr eigenen Bewohnern. Nachdem der 12-jährige Sohn von Ekkis Cousin entführt wurde, soll Profi Wilsberg im Wald das Lösegeld von 100.000 € übergeben. Doch daraus wird nichts. Die Mutter, Melanie Rensing, hat über den Kopf ihres Mannes hinweg Kommissarin Springer von der Entführung benachrichtigt. Sie und vor allem Overbeck schießen sich auf Wolfgang Schwendtner ein, der sich wegen Kindesmissbrauch schon einmal zu verantworten hatte – allerdings freigesprochen wurde. Thomas Rensing schaltet derweil abermals Wilsberg ein – für eine zweite Geldübergabe. Auch diese entpuppt sich als höchst seltsame Aktion. Und von dem Jungen immer noch keine Spur! Jetzt hat Springer zwei Brüder in Verdacht. Der eine glaubt, dass Außerirdische in den Fall verwickelt sind. Und plötzlich marschiert der Mob…
„Wilsberg“ kann auch anders. „Aus Mangel an Beweisen“ ist ein ziemlich ernsthaft erzählter Fall. Kindesentführung, Missbrauchsverdacht, ein Ehepaar in Panik – da ist nicht gut witzeln. Und doch ist „Wilsberg“-Pionier Jürgen Kehrer ein recht passabler Krimifall gelungen. Alles ein wenig überkonstruiert. „Da ist eine Menge Unglück zusammengekommen“, bilanziert Leonard Lansinks „Held“ am Ende. Aber das kennt man ja vom westfälischen Phlegmatiker und seinem melancholischen Helfershelfer. Während Springer und Overbeck mit gebremstem Schaum agieren und auch Alex als Pflichtverteidiger des Hauptverdächtigen wenig Grund für komische Intermezzi hat, wird Oliver Korittkes Ekki in komödiantischere Situationen verstrickt: eine sexy-Verkleidungskünstlerin geht ihm an die Wäsche und auch seine Eltern (gespielt von Giskes & Böttrich) sind für ein paar Schmunzeleinheiten gut. Sogar Wilsberg bekommt beinahe „eine“ ab. Doch schließlich hat er dann wieder nur ein Brett vorm Kopf.
Foto: ZDF / Guido Engels