Marlen und Henning können keine gemeinsamen Kinder haben. Die Chancen für die Adoption eines chilenischen Kindes stehen gut. Im Waisenhaus der Hafenstadt Puerto Montt kommt es zum ersten Kontakt. Anfangs reagiert die kleine Araceli verstört auf die beidem Fremden. Doch mit jedem Besuch kommen sich die drei näher. Dann der Schock: Das Mädchen und ein Großteil der Waisenhauskinder sind plötzlich an einer Hirnhautentzündung erkrankt und die verabreichten Antibiotika schlagen nicht an. Marlen ist außer sich. Die medizinisch-technische Assistentin will die Ursache für die seltsame Resistenz des Erregers herausbekommen. Es könnte am Wasser liegen oder an irgendetwas von der Speisekarte des Waisenhauses. Sie recherchiert auf eigene Faust, denn keiner will ihr helfen – vorerst.
Mit dem Mute der Verzweiflung kämpft Christine Neubauer für das Gute in der Welt und das private Glück ihrer Heldin. Dieses „Kämpfe weiter, mutige Löwin!“-Motiv gehört nun mal zu dieser Art Geschichten. Und so ist denn auch der Mix aus Moral, mütterlicher Entrüstung und „Schlag weiter, kleines Kinderherz“-Momenten schon schwerer zu ertragen. Doch die Krönung ist die schlampige Machart des Films, insbesondere die Dialoge, bei denen man sich fragen muss, ob sie jemals einer, der der deutschen Sprache mächtig ist, gegengelesen hat.
Es gilt der geschriebene Text, und es leben die erklärten Emotionen. „Ich fühl mich so ohnmächtig“, heißt es da, „ich mache mir Sorgen“ oder „ich tue, was ich kann.“ Letzteres trifft auf die Autorinnen schon mal nicht zu. Auf Christine Neubauer schon eher. Was sie kann: schlechte Texte überbetonen und einen übertrieben gespielten Erregungszustand simulieren – das macht sie in „Wie ein Stern am Himmel“ so perfekt wie selten. Leid tun kann einem Franziska Walser: sie muss sich mit nicht sprechbaren Sätzen herumschlagen wie „Ich werde die Grippe schon mit meinen guten alten Hausmitteln in den Griff kriegen“. Vergebliche Schauspielermühe. Einen Regisseur scheint dieser Film nicht gehabt zu haben.