Die letzten Worte Eric Lawtons (Bart Johnson) an seine Frau Charlie (Dennenesch Zoudé), bevor er sich eine Kugel durch den Kopf gejagt hat, geben dem TV-Drama seinen Titel: „Vergiss nie, dass ich Dich liebe“. Die junge Witwe sucht verzweifelt und fieberhaft nach einer Erklärung für den Selbstmord ihres Mannes. Denn die beiden waren ein glücklich verheiratetes Paar. Dann begann Eric plötzlich, wilde Zukunftspläne zu schmieden. Kurz darauf war er tot. Mit Freundin Bethany folgt Charlie den Spuren, die Erics Tat erklären könnten. Bald glaubt sie, ihr Mann, im Beruf Sales Director bei der Firma Biossyn, habe eine Geliebte gehabt. Doch Schritt für Schritt deckt Charlie das riskante Doppelleben ihres Mannes auf. Ihre Reise in Erics rätselhafte Vergangenheit führt die junge Deutsche – inklusive Besuch bei der Mutter (gespielt von Karin Baal) – zurück in ihre eigene, ihr fremd gewordene Heimatstadt Hamburg, aber auch kreuz und quer durch die neue, ungastliche „Heimat“ im Mittelwesten der USA, wo sie mit Eric eine gemeinsame Zukunft hatte aufbauen wollen.
„Vergiss nie, dass ich Dich liebe“ ist die Titelgeschichte aus einem Erzählband der Krimi-Bestsellerautorin Elizabeth George. Die Meisterin des englischen Spannungsromans erzählt eine wendungsreiche und geheimnisvolle Geschichte. Carlo Rola hat sie gemeinsam mit Sarah Kirkegaard in ein Drehbuch gegossen und als düster-geheimnisvolles Roadmovie inszeniert. Kühl und bedächtig kommt der Krimi jetzt daher, das komplexe Handlungsflecht steckt voller Erinnerungen und Rückblicke, die sich mit Träumen und Wahnvorstellungen vermischen. Gedreht in Utah, rückt Rola endlose Highways und Canyons ins Bild, dem setzt er bei Charlies Reise nach Germany wolkige Hafenpanoramen & triste Vorortgegenden in Norddeutschland entgegen. Eine beklemmende Atmosphäre zieht sich durch die neunzig Minuten, coole Optik und düster blickende Menschen bestimmen die Szenerie. Der Stil schafft eine große Distanz, man folgt der Geschichte nur mühsam und die Charaktere wirken seltsam leblos.
Sie haben keine innere Entwicklung, vieles wird nur erklärt, kaum gespielt, oder durch bedeutungsschwangere Blicke und überdeutliche Hinweise gezeigt, wie beispielsweise das im Lauf der Geschichte immer stärker werdende Nasenbluten der Hauptfigur. Und Dennenesch Zoudé, die als Charlie das schreckliche Geheimnis lüftet, muss den ganzen Film hindurch nur leiden, leiden und leiden. Ein bisschen wenig. Und dann das Ende auf dem Highway-Asphalt, an Theatralik kaum zu überbieten… Einziger Lichtblick in „Vergiss nie, dass ich Dich liebe“: Der Auftritt von Karin Baal als Charlies Mutter. (Text-Stand: 17.10.2013)