Die Goldene Hochzeit von Claudius und Christine wird zur Trauerfeier. Nachdem die uneheliche Tochter von Claudius in die Feierlichkeiten geplatzt ist, hängt die Beziehung der beiden am seidenen Faden. Christine vertraut ihrem Mann nicht mehr. Sie kann ihm seinen romantischen Seitensprung vor über 30 Jahren nicht verzeihen. Verletzt hat er aber auch seine Tochter Anica, die endlich ihren Vater kennenlernen wollte. Enkelin Sophie, nicht ganz unschuldig am Eklat zum Hochzeitstag, überredet ihren Großvater, mit ihr nach Prag zu reisen, um die Situation mit seiner Tochter zu klären und sie endlich kennenzulernen. Das war vielleicht doch keine so gute Idee: denn Claudius hat der temperamentvollen Anica nicht viel zu sagen, versteht sich dafür mit deren Mutter Editha (wieder) umso besser – und auch Sophie bringt ihrerseits Schwung in das Beziehungskarussell: Anicas Freund hat es ihr angetan – und auch der schaut ganz verliebt. Derweil hat sich Großmutter Christine erinnert an Gärtner Thilo, der ihr vor Jahren als Mann ziemlich gefährlich wurde.
Amouröse Verstrickungen zwischen Prag und bayerischem Voralpenland – das ist der Stoff, aus dem die Melo-Schmonzette „Prager Geheimnis“ nach Utta Danella zusammengebastelt wurde. Ein braver Beziehungsreigen, bei dem man keine Angst haben muss, dass am Ende eine Figur unglücklich auf der Strecke bleibt. Damit man nicht befürchten muss, dass die Zuschauer ab 70 wegnicken und die ab 60 zum Krimi wegzappen, hat die Autorin die Silberlockenliebe mit einer jungen Liebe ergänzt und der Regisseur das Ganze mit vergleichbar frischen Gesichtern (insbesondere Ellenie Salvo González) aufgehübscht. Auch die beiden Hauptschauplätze bringen zumindest ein Minimum an Bewegung in dieses Verbal-Melodram, das optisch – auch von der goldenen Stadt an der Moldau – nur ein paar Postkarten-Blicke einzufangen weiß. „Prager Geheimnis“ ist ein Unterhaltungsfilm nach Altväter Sitte mit braven Establishing-Shots und einem biederen Klingklang-plingplong-tirili-Musikscore, wie ihn „Opas Kino“ in der 50er Jahren bevorzugte. Fazit: Dieser Film ist für Jugendliche nicht geeignet!