Dr. Claus Reiter ist mal wieder außer sich. Eine straff organisierte osteuropäische Bande hält ihn auf Trapp und das Innenministerium sitzt ihm im Nacken. Selbst seine SOKO bringt nicht den „von oben“ erwarteten Fahndungserfolg. 14 Überfälle innerhalb von fünf Wochen. Und alle nach demselben Muster: An Raststätten werden Autofahrer überfallen und deren Pkws in Windeseile gestohlen. Es ist wie verhext: „Jedes Mal schlagen sie gerade da zu, wo wir nicht sind“, jammert Dr. Reiter und bittet seine liebste Feindin, Frau Dr. Prohacek, um Amtshilfe. Er ist sich sicher: Es muss einen Maulwurf in der SOKO geben.
„1000 Augen“ aus der Krimi-Reihe „Unter Verdacht“ begnügt sich nicht mit brutalen Autoschiebern, der Fall um Fragen der inneren Sicherheit zieht größere Kreise und begibt sich auf George Orwells Spuren. Rundumüberwachung als Option moderner IT-Technologie – doch da spielen die aufrechten Demokraten von der internen Abteilung nicht mit. Prohacek fühlt sich beobachtet, bedroht, wird niedergeschlagen. Es gibt jemanden, der für ein ominös programmiertes Notebook, mit dem man sich in Behörden-Systeme einloggen kann und mit dem sogar der Zugriff auf den Münchner Polizeicomputer möglich ist, über Leichen gehen würde. Die Todesangst der von Senta Berger gespielten Kriminalrätin hat aber auch mit ihrem Gesundheitszustand zu tun: Ihr Arzt attestiert ihr Lungenkrebs. Und bald kann es jeder im Netz lesen.
„1000 Augen“ ist ein kühler Hochspannungskrimi mit Thriller-Einlagen – frei nach dem Motto „Somebody’s Watching You“. Zwischen realen Autobahnraubzügen und kriminellen Manövern auf der Datenautobahn bewegt sich der Film von Florian Kern. Deutschland, einig Überwachungsstaat! (Text-Stand: 20.11.2009)