Und alles wegen Mama

Ochsenknecht, Mattes, Sawatzki, Huntgeburth. Mamma Mia, was für ein Spaß!

Foto: NDR
Foto Rainer Tittelbach

Der arbeitslose Franz Zucker und sein Sohn Benny erleichtern den schmierigen Geldverleiher Johannsen um 25 000 Mark. Der Wohlstand aus heiterem Himmel ruft einen Kommissar aus der Nachbarschaft auf den Plan – und auch „Mama“ wird langsam skeptisch… Hermine Huntgeburths „Und alles wegen Mama“ ist ein kleines Komödien-Wunder aus dem Jahre 1998: Ein Fernsehfilm um zwei Dauerarbeitslose, der sich weder in larmoyanter Tristesse noch in sauertöpfiger Sozialkritik ergeht. Eine temporeiche, gut gebaute Sozialkomödie britischen Zuschnitts: Story, Thema, Dialoge, Timing, Musik – hier stimmt alles!

Dass wir das im deutschen Krimi- und Thriller-Fernsehen der ausgehenden 90er Jahre noch erleben dürfen! Ein deutscher Fernsehfilm um zwei Dauerarbeitslose, der sich weder in larmoyanter Tristesse noch in sauertöpfiger Sozialkritik ergeht. Hinzu kommt, dass „Und alles wegen Mama“ eine Komödie ist, ein Film, der lachend in den Alltag einer Proll-Familie hineinschaut, die sonst auf dem Bildschirm allenfalls als Dumpfbacken oder Alkohol-Opfer zum Zuge kommen. Hier nehmen Franz Zucker und Sohnemann Benny ihre Zukunft selbst in die Hand. Ihre Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mag nicht ganz legal sein, aber sie ist irgendwie kreativ und basiert auf sozialer Gerechtigkeit. Ein Kredithai muss bluten – und dafür stehen am Ende einige schwervermittelbare Fälle mit neuem Arbeitsvertrag da.

Eine temporeiche, gut gebaute Sozialkomödie ist da Autor Volker Einrauch und Regisseurin Hermine Huntgeburth gelungen. Skurril und realistisch zugleich, entführt sie den Zuschauer in einen geschlossenen Mikrokosmos und in Situationen, aus denen es nur mit Lachen und Schmunzeln einen kurzzeitigen Ausweg gibt. Doch sofort packt einen der Rhythmus wieder – und obwohl nicht viel passiert, dreht das bisschen Handlung permanent so durch, sind die Figuren und ihre Schauspieler physisch so präsent, dass es kein Entrinnen gibt. Ochsenknecht, ein Brüller als Dummschwätzer, war seit „Schtonk“ nicht so gut, Eva Mattes als Putze mit Herz und Geschick fürs Geschäft ist ein echter Knaller. Ein Witz auf vier Beinen auch die Kaminskis, glänzend verkörpert von Jochen Nickel und Andrea Sawatzki. Story, Thema, Dialoge, Timing, Musik (cooler Surfsound) – hier stimmt alles! (Text-Stand: 1998)

Und alles wegen MamaFoto: NDR
Immer irgendwas am Laufen… Uwe Ochsenknecht, Frank Giering & Karl Markovics. TV-Spielfilm: „Bis in die Nebenrollen toll besetzt, erreicht der Film fast die Leichtigkeit britischer Sozialkomödien. Mama wäre mächtig stolz auf diesen Film!“

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Fernsehfilm

NDR

Mit Uwe Ochsenknecht, Eva Mattes, Frank Giering, Jochen Nickel, Andrea Sawatzki, Katja Studt, Stefan Kurt, Karl Markovics

Kamera: Martin Kukula

Szenenbild: Sabine Pawlik

Schnitt: Bettina Böhler

Musik: Rainer Link

Produktionsfirma: Josefine Filmproduktion

Drehbuch: Volker Einrauch

Regie: Hermine Huntgeburth

EA: 31.03.1998 20:15 Uhr | ARD

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