Trenck ist nicht Talleyrand, Friedrich der Große nicht Bonaparte und auch “Trenck – Zwei Herzen gegen die Krone” hatte wenig gemein mit dem gekonnt opulenten Vierteiler “Napoleon”. Bei dieser Neuverfilmung eines TV-Klassikers aus den 1970er Jahren war nicht nur alles zwei Nummern kleiner, da ging es 190 Minuten lang auch um nichts anderes als das von höchster Stelle unterbundene Liebesbegehren zwischen dem vitalen Freiherrn und der freigeistigen Prinzessin, die dummerweise die kleine Schwester des großen Friedrich II. war.
Und so wurde geritten, im Felde geschossen und sich duelliert allein der Liebe wegen. Die große preußisch-österreichisch-französische Politik blieb Beiwerk; im Vordergrund kreuzten sich die Klinge im Taktschlag der Herzen. Bis auf die stereotypen Schlachtszenen, bei denen einem mehr der Gedanke an den Kostümverleiher kam, als dass man physische Kraft spürte oder sich Empathie einstellte, blieb man dennoch gerne dran an der tragischen Liebe, die fürs Happy End durch die Hölle gehen musste. Schön vor allem, wenn bei aller Etikette und Melodram-Art ein wenig Augenzwinkern in das recht überzeugende Spiel von Ben Becker, Alexandra Maria Lara und August Zirner kam. (Text-Stand: 25.12.2002)