Tod in der Eifel

Eifel-Krimi-Drama: Christian Redl und Maria Simon schweigen sich durch den Film

Foto: ZDF
Foto Rainer Tittelbach

Provinzkrimis sind eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Autor Holger Karsten Schmidt tat gut daran, seinem letzten gelungenen ZDF-Krimi aus der Pampa, „Der Tote in der Mauer“ nicht nacheifern zu wollen, sondern vielmehr den vorhandenen Krimi-Suspense (man kennt einen Teil der Täter) zu nutzen, um mit dessen Spannungskurve ein Vater-Tochter-Drama in Gang zu setzen. War ein Quotenhit mit Christian Redl & einer großartigen Maria Simon.

Provinzkrimis sind eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Da ziehen die Schatten der Vergangenheit auf, da kommen Verbrechen aus grauer Vorzeit ans Tageslicht. Die Familie als Hort des Unheils, die Idylle ist stets eine trügerische. Die klassischen Fälle, von Vergewaltigung durch den Nachbarn, von Kindesmissbrauch bis hin zu Mord in all seinen Varianten, wir haben sie alle schon gesehen. Inzest wie in „Tod in der Eifel“ war lange nicht.

Autor Holger Karsten Schmidt tat gut daran, seinem letzten gelungenen ZDF-Krimi aus der Pampa, „Der Tote in der Mauer“, nicht nacheifern zu wollen, sondern den vorhandenen Krimi-Suspense (man kennt einen Teil der Täter) zu nutzen, um mit dessen Spannungskurve ein Vater-Tochter-Drama in Gang zu setzen. Da das szenische Konzept eher auf Reduktion angelegt war – wenig Action, Redl schwieg sich durch den Film, aber auch Maria Simons Kommissarin war keine Labertasche –, ging die Rechnung mit den zwei Genres auf. Dass sich die Umgangsformen des Alltags mit der markigen Genrehaftigkeit vertrugen und dass die weit her geholte Geschichte, in der sich auch der Vater, selbst Polizist, schuldig machte, nicht besonders irritierte, war nicht nur ein Verdienst eines bis in die kleinen Rollen überzeugenden Schauspielerensembles, sondern spricht auch für das gut gedrechselte Buch von Vollprofi Schmidt („Die Sturmflut“), der sich hier einmal von der Event-Movie-Dramaturgie erholen konnte. Allein die konventionelle Regie mit dem ZDF-typischen Sounddesign fiel ein wenig ab. 6,64 Millionen Zuschauer bedankten sich für spannende 90 Minuten. (Text-Stand: 9.2.2009)

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Fernsehfilm

ZDF

Mit Maria Simon, Christian Redl, Jacob Matschenz, Karl Kranzkowski, Martin Brambach, Janina Stopper

Kamera: Sten Mende

Schnitt: Jens Müller

Musik: Jens Langbein, Robert Schulte-Hemming

Soundtrack: Tammy Wynette („Stand by your man“), T. Rex („Jeepster“), Savage Garden („Santa Monica“), Nickelback („How you remind me“)

Produktionsfirma: Filmpool

Produktion: Iris Kiefer

Drehbuch: Holger Karsten Schmidt

Regie: Johannes Grieser

Quote: 6,67 Mio. Zuschauer (19,7% MA)

EA: 09.02.2009 20:15 Uhr | ZDF

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