Eigentlich eine ganz spannende Idee: Amerikanischer Glücksritter zieht gutgläubigen Dresdnern ihre Ersparnisse aus den Socken. Natürlich geht alles nicht ganz sauber zu im Kettenspielclub „Golden Future“. Und bald liegt auch eine schöne Leiche blutverschmiert im Nobelhotel (viel zu frühes Aus für Julia Jäger!). Als Mörder kommen nur zwei Personen in Frage, der zynische Geschäftemacher und eine Supermarktkassiererin, die das ominöse Spiel ruiniert hat. Für einen Krimi, der sich weder entscheiden mag für das Psychogramm eines zynischen Schleimers noch für das Soziogramm einer Mordverdächtigen, für einen Krimi also, der auf das übliche Wer-ist-der-Mörder-Ratespiel nicht verzichten möchte, sind zwei Verdächtige reichlich dürftig, um den Zuschauer kriminalistisch bei Laune zu halten.
„Schon aufschlussreich, aber wenig fesselnd… Der Fall über fiese Schneeballsysteme ist mühselig und umständlich erzählt.“ (TV-Spielfilm)
Auch die Tatsache, dass Kommissar Kain eine Liaison mit der ermordeten Glücksspielfee hatte, verpuffte in diesem „Tatort“, zu dem der renommierte Fred Breinersdorfer („Der Hammermörder“) das Drehbuch schrieb. Und das war typisch für einen Krimi, in dem jede gute Idee im Ansatz steckenblieb. Kain als Ersatz-Papi, die Beziehung zu seiner Nachbarin, der er die Tochter der Ermordeten aufs Auge drückt, Ehrlichers Rivalität mit dem dubiosen Amerikaner – man hätte sich gern mehr Konzentration und und Klarheit gewünscht. Nichts wurde zuende erzählt. Aber auch Regisseur Peter Ristau trug das Seine dazu bei, dass aus „Money! Money!“ ein fahriger Krimi voller kleiner Timing-Probleme wurde, in dem einen die Figuren trotz überzeugender Darstellerleistungen (allen voran Sodann & Noethen) kalt ließen. „Tatort“ goes „TV-Movie“ – das hat uns wirklich noch gefehlt!